Donnerstag, 1. September 2011

Dienstagsrückblick


Da bei uns im Moment die Hälfte aller Möbel irgendwo stehen, nur nicht an ihrem Platz, sind die beiden Trollkinder bei Freunden. Von da fahren sie morgens zusammen mit den Freundeskindern mit dem Bus zur Schule und nachmittags wieder zurück.

Und damit das Hortteam auch weiß, welches Kind es in welchen Bus setzen muss, schreiben das die Eltern in die Ranzenpost.

Nun schläft der kleine Troll aber gerade nicht bei seinen Eltern und auch sonst ist vieles anders und das Schuljahr mit seinen regelmäßigen Terminen ist ja auch noch ganz frisch. Zeit und Wochentage spielen für ihn auch noch keine wichtige Rolle, so dass er bei der Absprache der Buszeiten bei der Freundin gar nicht daran gedacht hat, dass er dienstags töpfert und eigentlich erst mit dem zweiten Bus fahren kann.

Es wird Zeit für den Bus, das Hortteam ruft alle Kinder für den ersten Bus in die Inselhauptstadt zusammen … mein kleiner Troll fehlt … der töpfert ja noch. Drei Kinder, die am Ende der Buslinie von der Freundin mit dem Auto abgeholt werden oder gemeinsam auf den Anschlussbus warten, sitzen schon drin, die Zeit reicht nicht mehr, den kleinen Troll aus der Töpferwerkstatt zu holen, denn die ist ein paar hundert Meter entfernt. In der Not beschließt die Trolljente, das große Tochterkind wieder aus dem Bus zu holen, damit beide Kinder gemeinsam den nächsten Bus nehmen können. Die Trolljente hat nämlich auch kein Auto da, ohne Kinder fährt sie Fahrrad.

Das große Tochterkind fügt sich mit einem „aber Mama“, aber im Gesicht ein großes Fragezeichen, das Unverständnis ist ihr deutlich anzusehen. Die Trolljente lässt den Bus fahren und das Trollmädchen fängt an zu schluchzen „aber ich hab doch Pfadfinder und muss Essen mitbringen und die Tochterfreundin wartet doch auf dem Busbahnhof“… ach ja, das Schuljahr ist noch jung und auch die Trolljente kriegt die ganzen neuen Termine noch nicht alle auf die Reihe. Guter Rat teuer, wie schon gesagt, mein Auto steht zu Hause vor der Haustür.

Aber wie das oft so ist, ein Engel bietet an, schnell hinter dem Bus herzufahren. Das Problem für das Tochterkind wäre gelöst … aber der kleine Troll wäre dann wieder allein. Während das Tochterkind vergeblich versucht, die Mama der Freundin noch zu Hause am Telefon zu erwischen (es gibt noch Menschen ohne Handy), rennt die Trolljente in die Töpferwerkstatt, holt den verdutzten kleinen Troll aus dem Kurs, verspricht der Kursleiterin eine Erklärung später und rennt mit ihm zurück.

Und da zum Glück oft die richtigen Menschen am richtigen Ort sind, steigt gerade eine liebe Bekannte in ihr Auto und hat den selben Weg wie die Trollkinder … die Trollkinder werden ins Auto verfrachtet … in Eile ohne Ranzen, ohne Busausweis, ohne Geld … der kleine Troll mit verständnislosem Blick, würde er doch viel lieber bei der Mama bleiben. Das Trollmädchen bekommt die Anweisung, den kleinen Troll mit zu den Pfadfindern zu nehmen, sollten die Freundeskinder nicht mehr am Busbahnhof sein. Und Anweisung zwei, das Handy bleibt ausnahmsweise auf Empfang, auch bei den Pfadfindern. Die Trolljente verspricht, bei Bedarf den kleinen Troll dort selber abzuholen.

Die Trolljente radelt in der Zwischenzeit im Eiltempo nach Hause, damit sie bei Bedarf ihr Auto in der Nähe hat. Noch auf dem Rückweg vom Radschuppen versucht sie, das große Trollmädchen zu erreichen … aber eine nette Stimme bietet nur an, mir eine SMS zu senden, wenn das Handy wieder empfangsbereit ist. Nächster Versuch … ein Anruf bei der Sippenführerin. Leider hat sich aber vor 3 Tagen das Handy der Trolljente für immer verabschiedet … und nur ein Teil des Telefonverzeichnisses war auf der Karte, der Rest ist weg, einfach weg … und damit auch die Nummer der Sippenführerin …

Endlich in der Wohnung … und der Anrufbeantworter … ist aus, Ansage gelöscht …Stromausfall in Abwesenheit.Es hätte ja sein können, dass mal etwas normal verläuft an diesem Nachmittag ...

Inzwischen ist aber die Freundin wieder zu Hause, geht an ihr Telefon … und kann mir bestätigen, dass sie lange genug am Busbahnhof war bzw. meine Kinder dort noch ankamen, bevor sie mit ihren Kinder nach Hause gefahren ist …

Großes Aufatmen … die Trolljente brauchte erstmal keinen Feierabendkaffee mehr, um munter weiter zu renovieren und zu räumen …

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