Sonntag, 28. August 2011

Geschafft ...

... haben wir unser Tagessoll. Und geschafft bin ich auch. Aber zufrieden mit dem Tag, auch wenn ich jetzt arg überlegen muss, was ich gerade wo finde.

Der Kleiderschrank des Trollmädchens steht schon an seinem Platz im zukünftigen Mädchenzimmer, davor ein leeres Bücherregal, das bei jedem Schrankzugriff vor das Fenster geschoben werden muss. Und eine Kommode hat auch schon ihren späteren Platz gefunden. Andere schwerere Kommoden stehen auf den Rollbrettern, die später mal meinen Nähtisch beweglich machen sollen, vor meinem Kleiderschrank, beweglich eben ... Das Trollmädchen hat das Bett des kleinen Trolls übernommen und schläft tief und fest (und erschöpft) im halb ausgeräumten Kinderzimmer. Ihr Hochbett wird der kleine Troll übernehmen ... es steht zur Hälfte im Flur und zur Hälfte im Wohnzimmer, die Matratze hochkant neben meinem Bett. Im Wohnzimmer türmen sich diverse Bananenkartons, vollgepackt mit Spielzeug und Bastelmaterial. In der Küche stehen große Plastikboxen mit den Klamotten des kleinen Trolls, sein Kleiderschrank steht im Flur und wird da wohl noch einige Tage ausharren. Noch kommt man mit Bananenkarton daran vorbei. Daneben 2 Reisetaschen für die Trollkinder, die diese Woche bei Freunden wohnen. Wir sehen uns dafür täglich in der Mittagspause.

Fünfeinhalb Meter hellgelbe Wand im Noch-Kinderzimmer ist vollständig frei, sämtliche Bücherborde abgeschraubt, und da ich einen Hang zum Perfektionismus habe, sind auch alle Dübel restlos entfernt. Während die beiden Trollkinder Staub und Schweiß des Tages in der Badewanne gelassen haben, habe ich 3 Mollen Gips verschmiert ... alle Löcher und die Risse, die ein altes Gemäuer nun mal bekommt, sind wieder zu, auch da, wo es wahrscheinlich vor dem Auszug niemand sehen wird, weil mein großer Kleiderschrank davor stehen wird ... aber halbe Sachen mag ich nicht.


Nur das Loch für's Computernetzwerkkabel darf frei bleiben. Alles bereit für's Pinseln morgen nach Feierabend ... zumindest dieser Wand.

Trotzdem steht in der Küche der Rest eines heute frisch gebackenenen Brotes. Im Wohnzimmer liegen wieder Stapel frisch gelegter Wäsche, der Wäscheständer hängt schon wieder voll ... bei dem unsteten Wetter schaffe ich es nicht mehr, noch die Wetterlage im Garten im Auge zu behalten. Nur die Sonne, die hab ich heute nur durch's Fenster gesehen ...

Und jetzt werd ich mir auch den Staub aus dem Pelz spülen und mal sehen, ob ich neben dem kleinen Troll noch einen Platz zwischen den Kuscheltieren finde...

Zimmerwechsel ... Fluch und Segen ...

... oder umgekehrt. Auf jeden Fall müssen wir da durch jetzt in den nächsten Tagen. Die Kinder brauchen jeder ihr eigenes Reich.

Das große Trollmädchen bekommt mein Schlafzimmer mit Ausnahme eines Schrankes, den sie mit beherbergen muss. Der kleine Troll bekommt den größten Teil meines Noch-Arbeitszimmers, eine kleine Ecke wird davon jedoch auch als Lagerraum abgetrennt, denn die zukünftigen Kinderzimmer sind die einzigen in der Wohnung ohne Dachschrägen. Ich ziehe dafür ins Noch-Kinderzimmer ... ein langer Schlauch mit entsprechend langer Dachschräge ... und weiß zwar, wo Kleiderschrank und Bett seinen Platz finden werden, aber noch nicht wirklich, wo Computer und Ordner und Nähmaschine und Stoffe und Reißverschlüsse und all das verstaut werden.

Das große Trollmädchen ist eigentlich mit Begeisterung dabei, verzweifelt aber an den vielen Schätzen und Bastelmaterialien, die sich so im Laufe der Zeit angehäuft haben und die jetzt in Kisten müssen. Sie ist ja meine Tochter ... eindeutig ... Leider ist unser Platz zum Zwischenlagern, während die Wände auch noch gepinselt werden müssen, viel zu klein für die Menge an Kisten, die wir beim bloßen Reinschmeißen füllen würden, etwas Sortieren ist also notwendig. Und da die Trollkinder eine Woche lang bei Freunden wohnen, um diesem Chaos zu entgehen, muss das heute doch passieren ...

Der kleine Troll freut sich eigentlich auch auf ein eigenes Zimmer, aber im Gegensatz zu ihr kann er sich das noch nicht wirklich vorstellen und verkriecht sich lieber in sich selbst, denn ihm ist es zu trubelig. Kann ich verstehen, denn das Zimmer, das sein Reich werden soll, hat schon seit längerem ein Sortieren nötig, ist derzeit mehr Lagerraum als wirkliches Arbeitszimmer und sehr schwer gemütlich vorstellbar. Entsprechend fällt ihm das Einpacken seiner Schätze noch viel schwerer und jedes Fundstück lenkt ab zu einem neuen Spiel ... zum Leidwesen der großen Schwester, die es gar nicht versteht, dass ich dem kleinen Troll gegenüber nachsichtiger bin als ihr gegenüber.

Nun ist gerade Pause angesagt. Die Trolljente muss schreiben, um in dem Gewusel hier ein wenig zur inneren Ruhe zurück zu  finden. Das große Trollmädchen telefoniert mit der Freundin ... und räumt nebenbei weiter auf ... eine tolle Erfindung ... schnurlos und mit Flat. Der kleine Troll hat sich ne DVD rausgesucht und die Trolljente wird sich für den Rest der Stunde auch verkrümeln ...

Freitag, 12. August 2011

Pubertät ...

...kann ganz schön anstregend sein. Auch wenn das große Trollmädchen mit 11 erst am Anfang ist. Zumindest gestern hatte ich das Gefühl, an die Grenzen meiner Kraft gekommen zu sein.

Gestern nach Feierabend hab ich mein Tochterkind abgeholt von einer Freundin, bei der sie drei Tage zu Gast war. Und wie das mit Freundinnen so ist, wird schlafen unwichtig, weil es so viel interessanteres gemeinsam zu erleben gibt. Bis vor Müdigkeit die Welt plötzlich aus den Fugen gerät, kleine Probleme ganz groß werden, sich Ventile öffnen, um jede Menge Angestautes tränenreich von sich zu geben. Vieles davon würden wir an normalen Tagen einfach wegstecken und Schlafen wäre das beste gewesen, aber wer kann in dieser Verfassung schon einfach schlafen gehen...

Und ich merke immer mehr, wieviel dran ist an dem Satz einer Freundin, dass Pubertät vor allem eine Sache der Eltern ist. Voll unterschreib ich das nicht, aber es geht den Eltern wie den großen Kindern, mal denken sie, die Kinder sind noch klein und unterschätzen sie völlig und dann wiederum denken sie, sie sind schon groß und überfordern sie. Und keiner weiß morgens, ob das Kind gerade einen Tag hat, an dem es klein ist oder an dem es groß ist.

Die letzten beiden Sätze hab ich vorhin meinem großen Trollmädchen auch so gesagt, verbunden mit einem stolzen Blick auf mein Mädchen und einer liebevollen Umarmung und ich denke, wir beide verstehen uns doch recht gut.

Kontraste ...


... bietet das Leben.

Da sitzt die Trolljente morgens im Auto, um den kleinen Troll in den Ferienhort zu bringen. Es regnet wie so oft, sieht aus wie im November. Von CD laufen lateinamerikanische Rhythmen dazu ... die einzige CD, die nach dem Urlaub im Auto geblieben ist.

Die Hortkinder machen heute einen Ausflug, Treffpunkt ist der Eingang zum Friedwald. Und da stehen lauter Kinder in bunten Regenjacken voller Erwartung wie Farbtupfen unter riesengroßen Bäumen, die heute auch grau wirken.

Ein Freund vom kleinen Troll kommt auf uns zu, wir reden über eine Geburtstagsfeier und fast nahtlos erfahren wir, dass der Papa des Freundes einen Unfall hatte ... zum Glück nur Schrammen im Blech.

Die Trolljente verabschiedet ihren kleinen Troll und fährt mit lateinamerikanischen Rhythmen in Ohr durch den Regen zu ihrem Schreibtisch ...

Dienstag, 9. August 2011

Platzräuber

Kennt Ihr sie eigentlich, diese fiesen kleinen unsichtbaren und nur sehr schwer greifbaren Platzräuber? Wohnen die auch bei Euch zu Hause in den Ecken, von denen man gar nicht weiß, das da noch ein klitzekleines bisschen Platz ist?

Bei mir scheinen sie sich heimisch zu fühlen. Vor allem kommen sie gern raus, wenn ich mit ganz viel Gepäck im Campingurlaub bin. Denn dann ist in einigen Regalen und Schränken Platz geworden, der sonst nicht da ist, Platz, den sie mir ganz unauffällig einfach rauben, denn plötzlich ist er weg, einfach weg oder geschrumpft. Und ich komme ahnungslos zurück, schleppe Kisten und Taschen und Beutel die Treppe hoch, staple sie und will aufräumen, aber der Platz ist weg.

Da steht doch die Kiste mit dem Boots- und Angelzeug, das jetzt erst einmal wieder verstaut werden kann. Vor dem Urlaub passte da noch alles rein, jetzt plötzlich nicht mehr ... ich stopfe und presse die Schwimmwesten zusammen, aber es hilft nichts, ein Angelkasten bleibt einfach übrig ...

Nicht viel anders sieht es in meinem Vorratsschrank aus. Hab ich da nicht vor dem Urlaub Platz geschaffen, reichlich Wurstgläser und Fischdosen mit in den Kofferraum gepackt? Und warum passen jetzt die Gläser mit der Blaubeermarmelade nicht rein?

Ähnlich ergeht es mir mit der Spieleschublade und dem Bücherregal ...

Ich geh dann mal Platz frei kämpfen ... bevor die manchmal auch recht fiesen Zeiträuber auch noch gewinnen ...

Sonntag, 7. August 2011

Waldpilze auf offenem Lagerfeuer ...

 ... schmoren macht Spaß, aber ich genieße es gerade, mal nicht aufpassen zu müssen, dass ich morgens mit dem einzigen mir zustehenden Löffel erst die Espressomaschine befülle und dann den Honig für's Müsli aus dem Glas hole ...

Ich hab gerade in einer Regenpause die Kisten freigebuddelt, in denen sich besagtes Maschinchen (ja mancher Luxus muss auch beim Campen inzwischen sein) und dieses dunkelbraune wunderbar duftende Pulverchen befinden .... aaaaahhhhhh

Blaubeerflecken aus Schlafanzügen ...

... oder so ähnlich heißt das Thema das Tages (ja sie standen auf dem ganzen Campingplatz und lockten Trollkinder manchmal schon beim ersten Gang des Tages) ... erweitert um die Frage, wie man die glücklich trockenen Fußes ins Auto gepackten Sachen, Zelte, Schlafsäcke, Schwimmwesten und noch vieles mehr bei Regenwetter wieder trocken in die Wohnung bekommt ...

Samstag, 6. August 2011

Zurück ...

... aus dem Land der Trolle und Elche sind wir wieder. Aber das nur ganz kurz, denn vor der Tür steht noch ein fast volles Auto im Regen, Boot und Fahrräder sind auch noch auf dem Dach. Nur der Sack mit der Schmutzwäsche ist schon ausgeschüttet und die erste Ladung dreht ihre Runden in der Waschmaschine, während ich die inzwischen angekommenen 150 Mails überflogen und Kommentare sehr verspätet freigeschaltet habe.

Die Trolljente hat mit dem kleinen Troll und dem großen Trollmädchen zweieinhalb schöne erholsame Wochen im schwedischen Wald verbracht, ganz ohne Computer, ohne Strom, das Wasser natürlich mit Muskelkraft gepumpt. Dafür wieder unter lauten netten Leuten, die wir teilweise schon im letzten oder vorletzten oder vorvorletzten Jahr auf dem gleichen Campingplatz getroffen haben. Es gibt noch Ecken, die auch uns Urlaubszigeuner mal ruhiger werden lassen ...


Wir haben ziemlich viel erlebt von A wie Angeln wieder ohne Erfolg bis Z wie Zunähen einer Fleischwunde am Bein eines ganz tapferen kleinen Trolls. Aber darüber schreibe ich bestimmt in den nächsten Tagen mehr, wenn auch die Fotos dazu sortiert sind.

Und während ich gestern so um Mitternacht rum noch frisch aus der Sauna in den See gesprungen und mit der Milchstraße über mir eine Runde geschwommen bin, bevor der letzte Abend mit einem (oder zwei) Pötten Wein in netter Runde ausgeklungen ist, habe ich mich doch wieder auf mein heutiges warmes Bad in der Wanne gefreut. Und das gönne ich mir jetzt ...