Montag, 31. Dezember 2012

Allein aber nicht einsam ...

... verbringe ich den heutigen Abend, die heutige Nacht, diesen Jahreswechsel.

Und ich hab das so gewollt, könnte mich jetzt noch ins Auto setzen und wüsste mindestens zwei Orte, an denen ich willkommen wäre. Meine Kinder sind beide woanders, haben garantiert ein schönes Fest, ich kann machen, wonach mir ist. Und das tue ich auch. Ich möchte den heutigen Abend ganz für mich verbringen, das abgelaufene Jahr Revue passieren lassen ...

Gefühlt war dieses fast vergangene Jahr wie zwei Jahre ohne Pause. Und ich glaub, ich hab sehr viel Zeit davon verbracht wie im Hamsterrad, oftmals nur noch funktioniert ... bis ich vor ein paar Wochen die Reißleine gezogen habe, ziehen musste ... und zum Glück rechtzeitig.

Zu vieles schien wichtig, musste dringend gemacht werden. Die Pausen dazwischen waren viel zu kurz, kaum hatte ich ausgerollt, kam endlich zum Stehen, musste ich wieder Gas geben. Kreative Pausen fanden keinen Platz mehr, und nahm ich mir die Zeit, kamen keine Ideen mehr, war ich leer. Menschen, die sich Freunde nannten, die ich dafür hielt, bekamen Kratzer in ihrer Fassade und ich sah ein anderes Gesicht.

Manches, was ich für Gelassenheit hielt, nenne ich jetzt rückblickend Abgestumpftheit. Ausflüge waren oftmals eher Fluchten, Ruhe rückblickend eher Leere. Und kleine Pausen brachten eher Ablenkung, aber keine Erholung.

Aber das Jahr brachte auch viel Gutes, neue Menschen traten in mein Leben, ich fand neue Freunde und vieles über mich selber raus.

Jetzt habe ich erstmal Zeit ... Zeit zum Loslassen, zum Nachdenken und zum Sortieren. Ich habe den Tag genutzt, um einiges zum Ende zu bringen, was schon länger drückte. Das neue Jahr wird viele Veränderungen für mich und meine Kinder bringen, zwar langsam, aber sie werden kommen. Noch weiß ich nicht, was sich alles ändern wird, aber ich bin sehr optimistisch ... und unheimlich gespannt, vor allem nach meiner gestrigen Begegnung ...


Ich wäre heute keine gute Gastgeberin, das wäre mir diesmal zu viel. Ich wäre auch kein guter Gast, ich wäre heute nicht lustig oder unterhaltsam, auch keine gute Mitspielerin. Ich bin heute nachdenklich, aber nicht traurig. Ich bin heute einfach ICH, genieße die Ruhe, es fühlt sich heute einfach gut an so wie es ist.

Der Sand, den ich heute vom Strand geholt habe, ist jetzt getrocknet und bildet den Boden zum Räuchern. Seit langem ist mir wieder danach, heute ist ein guter Anlass dafür.

Und wenn der Rauch alles alte mit sich aus der Wohnung genommen hat, werd ich mich mit einem Topf Punsch und einem Wollknäuel in den Garten ans Lagerfeuer setzen, mit der Wolle symbolisch all das auf ein Holzscheit wickeln, was ich nicht mit ins neue Jahr nehmen möchte, das Holzscheit zusammen mit dem, welches meine Tochter schon gewickelt hat, dem Feuer übergeben, und meine Wünsche ans Universum schicken ...

Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2013, mögen all Eure Wünsche in Erfüllung gehen, vor allem bleibt gesund und habt die Kraft, Eure Vorhaben auch in die Tat umzusetzen.