Mittwoch, 23. November 2011

Oh es riecht ...

... weder gut noch fein in der Küche der Trolljente. Den Geruch, der da durch die Küche zieht, kann man wohl wahrlich nicht als Duft bezeichnen. Es gibt Dinge, die prägen sich ein ... oder besser gesagt, sie brennen sich ein ... ganz tief in die Nase. Nämlich der Geruch eines Korkuntersetzers, wenn er aus dem Backofen kommt. An einem der vielen Bleche muss er geklebt haben beim Schub(s) in den Ofen. So gar nicht lecker kann die Weihnachtsbäckerei also riechen.

Naja, immerhin lässt er sich aus dem Ofen fegen und klebt nicht wie übergelaufener Teig. Die Küche wollte ich sowieso noch wischen. Und ich weiß mal wieder, es gibt keine Zufälle ... es hat so sollen sein, dass die Akkus des Masterrauchmelders ausgerechnet heute beim Laden waren ... so konnten die Trollkinder in ihren Zimmern (völlig ungefährdet) ganz ruhig weiterschlummern und Frau Untermir hat auch nichts mitbekommen.

Und jetzt geh ich in die Küche und nasche noch ... ein Weihnachtsplätzchen.

Sonntag, 20. November 2011

Ein Dachbodengeschenk ...

... habe ich heute in Besitz genommen. Genau genommen gestern schon, einmal kurz mit Taschenlampe, denn Strom gibt es da nicht. Und geschenkt habe ich den Boden auch auch nicht wirklich bekommen... in der vergangenen Woche wurde mit viel unvermeidbarem Dreck ein Loch in die Decke des Treppenhauses gesägt und eine Klappe mit Treppe eingebaut. Jetzt kann ich zwei schon seit langer Zeit nicht genutzte Dachkammern als Abstellraum nutzen.

Ein Geschenk sind diese Dachkammern trotzdem für mich. Endlich Platz, an dem die Weihnachtsdeko, die Pyramide, die vielen liebevoll von den Kindern gebastelten Sterne die restlichen 11 Monate des Jahres lagern können. Endlich Platz, an dem Zelte, Isomatten und der Rest der Campingausstattung überwintern dürfen. Der große Gulaschkessel, der im Sommer oft über dem Lagerfeuer hängt, muss nicht mehr in meiner Küche ganz oben auf den Schränken stehen. Und jetzt können sich die Inliner den Platz im Treppenhaus mit den Schlittschuhen abwechseln, und sich die Winterschuhe verkrümeln und Platz für Sandalen freigeben.

Endlich müssen die beiden Trollkinder beim Aufräumen ihrer Zimmer nicht mehr so endgültig entscheiden, womit sie noch spielen, vor allem muss die Aufräumaktion nicht mehr zwangsweise in der Woche vor dem Flohmarkt passieren. Jetzt können Spielzeugkisten auch mal "aus den Augen" zwischengelagert werden und der kleine Troll das Spielzeug, für dass das Trollmädchen schon zu groß ist, zu seiner Zeit wieder finden.

Jetzt kann aber auch die Trolljente ihr Stofflager wirksam sichten, hätte Platz für Kinderstoffe, die plötzlich zu kindlich für die Trollkinder geworden sind, bis sie die Zeit hat, bei Tageslicht Fotos für den Onlineflohmarkt zu machen.

Aber auch ganz andere Gedanken gingen mir heute durch den Kopf, während ich den Staub und die Spinnweben längst vergangener Zeiten auf dem Boden zusammengefegt habe, den Kragen meines Fleeces hochgezogen, damit er als Staubmaske dient. Von den Wänden hing noch so manche Bahn alter Tapete, quer über die Zimmerdecke lag (natürlich auf dem Putz) das Kabel zur uralten Deckenlampe, an mancher Wand ebenso. Der eine oder andere Kleiderbügel hing auch noch an der Wand. Klein wirkten die Räume, noch viel kleiner dazwischen der ehemalige Flur.

N.V. Rozenberg's Kleedingmagazijnen Hoogstraat 270-274 Rotterdam. Tel. 12598

Und während ich so fegte und räumte, dachte ich an meine beiden Großmütter und stellte mir vor, wie im Winter 1944/1945 so manche Familie mit 3 oder 4 oder noch mehr Kindern und der Großmutter dazu in einem dieser Zimmer gewohnt hat, froh, nach der Flucht aus Ostpreußen und angstvollen Tagen auf See eine neue Bleibe gefunden zu haben. Ein Kachelofen unter dem ungedämmten Dach, für den man selten genug Brennstoff hatte, die Toilette ... ich weiß nicht wo. Aber auch später, nachdem die damaligen Besitzer entweder geflohen oder vertrieben wurden, weil sie zu reich waren für den Staat, der in diesem Teil des Landes am Entstehen war, wohnten viele viele Menschen auf engstem Raum in diesem Haus, für das der Staat als Eigentümer jedoch nicht das notwendige Geld hatte, um es entsprechend zu erhalten.

Manche der Tapeten erinnerten mich noch an meine Kindheit und gefühlt kommt es mir noch gar nicht so lange vor, dass meine Großeltern auch mit solchen Tapeten lebten. Und trotzdem sind die Wohnverhältnisse, die ich nur aus Erzählungen und Filmen kenne, für mich heute so schwer vorstellbar. Damals für die Flüchtlinge müssen diese Zimmerchen unter dem Dach aber auch ein Geschenk gewesen sein.

Sonntag, 13. November 2011

Die Novembersonne ...

... hat mich heute rausgelockt, mein Gemüt gestreichelt, meiner Schnupfennase gut getan und mir sogar noch Leckerbissen bereitet. Schaut mal her, was ich da noch ernten konnte.


Und im Windschatten der großen Regentonne reckte sich noch jemand der Sonne entgegen.


Voller Farbe auch der Strauch mit den Pfaffenhütchen, den ich vor ein paar Tagen am Feldrand entdeckt habe.

 

Nun erzähl mir noch mal jemand was vom grauen November ...

Herbstkurzurlaub Teil 2

Ich erwachte vom Trommeln der Regentropfen an die Fensterscheibe, beste Vorraussetzungen für eine große Radtour. Doch die Wirtin sagte mir Besserung für den Tag voraus und hatte mir bereits ihr bestes Fahrrad bereitgestellt. Ich hatte mir die lange Autobahnfahrt mit Rad auf dem Dach nur für eine Radtour ersparen wollen, aber das erwies sich leider als Fehler.

Frisch gestärkt und mit Radkarte im Gepäck ging es los in Richtung Süden. Die Straße kannte ich schon, aber nicht jede Straße ist für Radfahrer erlaubt. Und so fuhr ich bestimmt manchen Umweg durch Leer, um zur Brücke über die Ems zu kommen.

Vorbei kam ich hier, aber da ich allein war, durfte ich wohl nicht einkehren ;-)


Schön fand ich diese Rankhilfen, die sich entlang einer großen Fabrikhalle aufreihten, jede war anders, hier nur eine Auswahl.


Dann fand ich sie endlich, die Brücke über die Ems....

  

... und kaum war ich drüberweg und an dieser Schafweide vorbei, trat ich das letzte Mal in die Pedale, dann war das Hinterrad fest, einfach fest. Nichts ging mehr, kein Treten und kein Schieben.


So schloß ich das beste Rad der Wirtin an und trampte nach Leer zurück. Bis in die Innenstadt kam ich mir einer sehr interessante Frau, ab da trabte ich die 3 km bepackt mit 2 Radtaschen mit Regensachen und Provinat für den Tag weiter in die Pension zu einer Wirtin, die meine Radpanne ziemlich hilflos zur Kenntnis nahm. Aber selbst ist die Frau, ich schnappte mir mein Auto und fuhr wieder los, hab dieses riesengroße Hollandrad auch irgendwie in mein Auto gekriegt und meine Tour eben auf andere Art fortgesetzt.

Die erste Station war der Hafen von Weener, die Sonne kam inzwischen raus, nur fehlte mir hier ein Straßencafé, mir wäre danach gewesen, ich war so richtig in Urlaubsstimmung. Den empfohlenen Stoffladen habe ich als nächstes gefunden, aber es war Mittagspause, etwas, das ich von den Läden hier in meiner Heimat gar nicht mehr kenne.


Weiter gings entsprechend Karinas Empfehlung nach Wymeer, den nur einmal ausgeschilderten Landschafts- oder Naturpark habe ich leider nicht gefunden, aber ich hab die Landschaft trotzdem genossen und war nicht mehr wirklich traurig, bei so manchem Regenschauer im Auto sitzen zu dürfen.


Nächste Station war schon in den Niederlanden der Künstlerort Oudeschans mit Galerien und Antiquitätenhändlern, bei letzterem gab es Kaffee und leckeren Kuchen und ich konnte die Zeit so herrlich vergessen, während draußen die letzten Regentropfen schon wieder in der Sonne glitzerten.

Weiter führte die Straße über einen der scheinbar endlosen und schnurgeraden Kanäle ...


... und an einer Glasbläserei vorbei.

 

Hinter dieser Wand befand sich eine riesengroße Scheune, freigegeben zur Besichtigung von Bildern und Objekten aus Glas, wobei ich zugeben muss, dass ich kein Freund bunter dicker Glasobjekte bin. Trotzdem gab es ein paar interessante Dinge für mich zu sehen.

In Nieuweschans wollte ich mir eigentlich die neue Knip kaufen, aber die war leider schon weg. Zum Trost deckte ich mich mit Tüten voller Lakritz und Lakritzsirup für liebe Freunde und ganz vielen bunten Zuckerstreuseln für meine Kinder ein ... ausländische Supermärkte habe auch so ihren Reiz.

Wieder auf Deutschem Boden fuhr ich noch zur Mündung des Westerwoldsche-AA in den Dollard weiter. Ganz allein fuhr ich durch scheinbar menschenleere Landschaften, hier und da mal ein Gehöft, überall Deiche und dazwischen Felder.




 

Hier stehe ich auf dem Hochwassersperrwerk, hinter dem das Land endet, und schaue in Richtung Emden. Liebe Karina, zum Stelzenhaus bin ich nicht mehr gelaufen, es war kein Vogel zum Beobachten zu sehen und der Pfad dahin schien mir doch recht nass zu sein. Kannst Du zu dieser Kirchturmspitze was ergänzen?


Und da die Sonne dem Horizont doch schon recht nah war, bin ich wieder entlang der Kanäle nach Leer gefahren.



Das war der 20.10.2011.
 

Samstag, 12. November 2011

Kinder Kinder

Wir haben den Luxus eines extra Raumes nur für Waschmaschine, Trockner und Staubsauger. Da stehen außerdem 4 Eimer zum Vorsortieren schmutziger Wäsche und ein großer Behälter für alles, was sich nicht spontan zuordnen lässt. Das große Trollmädchen lässt einfach alles in diesen Behälter fallen  und das ist auch noch okay für mich.

Nun sollte der kleine Troll seine wieder arg nach Lagerfeuer duftende blaue Jacke gestern mal schnell in die Wäsche bringen.

"Mama, ich hab die Jacke gleich in den Eimer mit meiner blauen Jeans geschmissen. Da stand noch ein Eimer mit meinem grauen Schlafanzug, aber bei der Jeans, das ist doch gut?"

Ob seine spätere Frau das mal zu würdigen weiß? ;-)

Freitag, 11. November 2011

Herbstkurzurlaub Teil 1

Was macht frau am besten, wenn sie mit den Füßen in einem Eimer mit schönem warmen Wasser steht ... sie sitzt vor dem Computer und denkt an vergangene, aber noch lange nicht vergessene 4 Ferientage.

Angefangen hat alles mit einer Woche Herbstferien ohne Kinder, aber dem dringenden Bedürfnis, mal raus zu kommen, die freie Zeit nicht zwischen Räumerei und Nähmaschine zu verbringen, sich nicht vom Computer ablenken zu lassen. Dazu kam das Bedürfnis, nach gefühlten 50 Jahren selbst auferlegtem Stoffkaufverbot mal wieder neue Stoffe zumindest streicheln zu dürfen, gepaart mit einer leider nicht sichtbaren Lücke an unifarbenen braunen und schwarzen Jerseys. Und Stoffmarkt in Hamburg am letzten Feriensamstag.

Nun ist Hamburg zwar nicht sooo weit weg, aber doch weit genug, um diese Fahrt mit anderen Zielen zu verbinden. Ich war unter anderem noch nie an der deutschen Nordseeküste. Dazu kam der Gedanke, dass Karina doch irgendwo da in der Ecke wohnen müsste. Auf Karinas Blog bin ich schon vor langer Zeit durch die Fotogalerie bei der Hobbyschneiderin gestoßen, ihr Blog war einer der ersten, den ich regelmäßig verfolgt habe, der mich unter anderem irgendwann dazu animiert hat, selber zu bloggen. Und Karina gehört zu meinen ersten und treuesten Lesern. Dass Karina doch noch ein ganzes Stück von der Nordsee entfernt wohnt und von Hamburg auch noch mal 2 1/2 Autostunden kam mir erst später in den Sinn, die Idee war geboren, das Interesse am persönlichen Kennenlernen auf beiden Seiten geweckt und einen freien Nachmittag fanden wir auch.

Ich suchte mir in der Nähe eine günstige Übernachtungsmöglichkeit, reservierte in der Pension ein Fahrrad und machte mich am Mittwochmorgen auf den Weg. Leider mit etwas Verspätung kam ich in der Pension in Leer an, nahm den Schlüssel entgegen und stieg gerade wieder ins Auto, da kam die SMS "Kaffee oder Tee?" Gedankenübertragung?

Gaaanz ganz herzlich war der Empfang, Karina hatte schon Kuchen gebacken zu einer Zeit, zu der ich mich noch mindestens zweimal im Bett umdrehe. Ich weiß nicht mehr wirklich, wie lange wir um den Tisch saßen, es gibt einfach Menschen, bei denen hat man gleich das Gefühl, man würde sich schon ewig kennen, da ist so gar nichts fremdes, mal abgesehen vom herrlichen Dialekt, der innerhalb der Familie gesprochen wird, der sich sooo schön anhört, auch wenn ich fast nichts verstehe. Voller schöner Eindrücke und ausgestattet mit guten Ausflugstips für den Folgetag bin ich irgendwann wieder aufgebrochen...

... in ein furchtbar kaltes Pensionszimmer. Die gemütlichste Einrichtung kommt leider gegen ausgeschaltete Heizkörper nicht an. Viel Pensionserfahrung habe ich als Camper noch nicht sammeln können, aber bisher hatte ich geglaubt, dass man ein Zimmer wenigstens kurz vor der Anreise etwas heizt. Irrtum ... ich hätte dieses Schild bei der Schlüsselübergabe wohl besser lesen sollen ...


... Kontrastprogramm pur ... und so endete ein doch recht langer Tag mit einem schnellen Wechsel von dicker Fleecejacke ab unter die Bettdecke. Und wegen der Chronologie ... das war der 19.10.2011.

Vielen vielen Dank, liebe Karina, für den herzlichen Empfang und den schönen Nachmittag. Du bist ein genauso gern gesehener Gast, wenn es Dich mal wieder auf diese Insel lockt.

Teil 2 und 3 folgen...

Ach Mensch ...

... da freu ich mich seit 2 Wochen drauf, heute endlich mal wieder schwimmen und schwitzen zu können. Die wichtigsten Termine sind durch, das Trollmädchen ist bei der Freundin und der kleine Troll wird nachher abgeholt. Die Schwimmtasche steht gepackt im Kofferraum.

Nun ist der Hals wieder dick, der Druck im Kopf wird größer und die Gedanken scheinen immer langsamer zu fließen, als ob sich die grauen Zellen zu einer zähflüssigen Soße zersetzt haben. Die Nase tropft auch ... und ich warte nur noch auf den Start zum Martinsumzug, schließlich hat der kleine Troll mit viel Mühe aus einem gefundenen Ast einen Laternenstab gebastelt, weil die vorhandenen irgendwie alle nicht das Gewicht seiner Laterne gehalten haben.

Die Trolljente wird sich also tapfer in die warmen Sachen packen, die sie sich in der Mittagspause noch geholt hat, krächzend statt singend langsam durchs Dorf bewegen und anschließend am Lagerfeuer Punsch trinken ... und dabei von Tee mit Honig und einem warmen Bett träumen ...

Donnerstag, 10. November 2011

Oh es riecht gut ...

... in meiner Küche. Als ich aus meiner Biokiste die ersten Orangen auspackte, dachte ich sofort daran, jetzt rechtzeitig für die Weihnachtsbäckerei Ellens Rezept für Orangenzucker ausprobieren zu können. Und weil meine Gedanken immer gleich weiterwandern, fiel mir das Glas Kräutersalz ein, das seit dem Sommer im Kühlschrank ruhte ... ebenfalls nach einem Post von Ellen entstanden, aber an die Trollfamilie und mein eigenes Kräuterbeet angepasst mit Oregano, Zwiebeln und Knoblauch ...

Während der Teig für mein Kürbisbrot gehen durfte, trocknete also mein Kräutersalz so langsam im Backofen vor sich hin, wärmte den Ofen vor und lockte das große Trollmädchen noch einmal aus dem Bett.

Und wenn die Trolljente den Abend sowieso in der Küche verbringt, ging es dann gleich weiter. Eine große Schüssel Ingwer wurde Schritt für Schritt kandiert . Wieder ein irrer Duft, der durch die Wohnung strömte ... irgendwie auch ein Herbstduft bei mir ...

Mit solchen Düften in der Nase kann ich mich so langsam auch mit dem November anfreunden.

Und wisst Ihr was ... ich geh jetzt in die Küche und schmier mir noch ein Brot ... mit Butter und Kräutersalz drauf ... hhhmmmmm

Dienstag, 8. November 2011

Gelassenheit ...

... fehlt mir im Moment. Und reichlich Schlaf ... aber dafür reicht die Zeit leider nicht wirklich.

"Mama, darf ich übermorgen zum Kindergeburtstag?" fragt das Kind, kaum sind wir nach der Fahrt in die Inselhauptstadt wieder zu Hause angekommen. Ansich keine Frage, wären da nicht ein Meerschweinchenstall, der dringend ausgemistet werden muss und ein großer Stapel Kisten voller Spielzeug und Bastelzeug, der so langsam abgebaut werden soll, schließlich stehen jetzt im Mädchenzimmer alle Schränke und Regale da, wo sie hingehören und auch eine Weile stehen bleiben sollen. Und wäre da nicht der weite Weg in den Spielzeugladen, so langsam werden die Kinder großer und die Wünsche konkreter, vorbei ist die Zeit, in der die Trolljente in die große Geschenke-Vorrats-Kiste greift ... Geschenke gibt es nur in der nächsten Stadt, in die wir dann noch mal "Schnell" fahren.

"Mama, wann fahren wir endlich mal wieder in die Schwimmhalle?" fragt der kleine Troll am Samstag. Berechtigte Frage, erst recht, wenn er jetzt doch endlich schwimmen lernen will. Und eine gute Idee für den Nachmittag, an dem das große Trollmädchen zum Kindergeburtstag ist. Aber der kleine Troll möchte in eine Schwimmhalle, in der das Becken, in dem man nicht stehen kann, auch warm ist. Also fällt die um die Ecke schon mal aus ... ich mag es ehrlich gesagt auch warm, wenn ich ihn halten und ihm zuschauen soll und mich nicht selber richtig bewegen kann. Bleiben 3 Schwimmhallen übrig im Umkreis von so einigen zig Kilometern ... jeweils fast am anderen Ende der Insel. Wir entscheiden uns für die in Richtung der Geburtstagsfete und fahren so, dass wir auf dem Rückweg das große Trollmädchen gleich abholen können. Voller Eifer packt der kleine Troll seine Sachen zusammen ... und steht eine Stunde später mit mir vor einer Schwimmhalle, aus der so gar kein Lichtstrahl kommt. Ein großer Zettel an der Tür verkündet 5 Tage Wartungsarbeiten ...und wir haben 2 Stunden Zeit übrig, zu wenig, um noch einmal nach Hause zu fahren, zu dunkel und zu kalt für einen Spielplatzbesuch und selbst zu traurig für einen Besuch in einer Eisdiele ...

"Mama, denkst Du dran, dass Du mich morgen später von den Pfadfindern holst als sonst". Ach Du je, der Grund für den verlängerten Heimabend war der Trolljente seit einer knappen Woche bekannt ... ein Abschied ... und dafür hatte doch die Trolljente schon eine Geschenkidee ... und den Stoff und die Zutaten ... fehlten nur noch 2 bis 3 Stunden Zeit ... die fehlen mir heute an Schlaf.

"Mama, wo ist mein Dremel hin? fragt der kleine Troll am Morgen. Muss ich erwähnen, dass ihm diese Frage einfällt, während das große Trollmädchen schon Schuhe anzieht und das Nachbarskind schon am Auto wartet. Immerhin fällt ihm noch ein, dass dieser vor einer Woche in der Tasche in der Küche stand. Aber wo steht er jetzt? Jacke, Schuhe, Ranzen ... alles ist unwichtig, er hatte seinem Erzieher versprochen, ihm den Dremel zu zeigen ...

Bleibt noch zu erwähnen, dass ich zwei schmollende Kinder und ein wahrscheinlich kopfschüttelndes Nachbarskind vor der Schule gerade noch pünktlich aus dem Auto lassen konnte, nach dem Schulbus, der die enge Straße blockiert, und nachdem das Müllauto vor meiner Nase gefühlte 100 Tonnen umgefüllt hat, an der Stelle, an der es zum Parkplatz geht ...

Kann denn nicht mal was wie geplant funktionieren ... ich morgens schon wissen, was der Tag so alles bringen wird? Aber ganz ehrlich, irgendwie wäre das auch wieder langweilig ...

Mittwoch, 2. November 2011

75 Minuten Pause ...

... zwischen Verlassen des Schreibtisches und Beginn der Teamsitzung reichen, um:
  • nach Hause zu fahren
  • 2 schon von weitem quiekende Meerschweinchen mit neuem Grünfutter zu versorgen (ein Dank an Frau Nachbarin für die leckeren Blätter, die mir das Sammeln der doch immer kleiner werdenden Löwenzahnblätter erspart haben)
  • das letzte Geschirr vom Frühstückstisch in den Spüler zu räumen, da die Zeit zwischen dem letzten Löffel Müsli und dem Verlassen der Wohnung gerade noch so zum Zähneputzen gereicht hat
  • die aktuelle Tageszeitung zumindest ansatzweise zu lesen ... oder nennen wir es lieber zu überfliegen
  • Hefe aus dem Kühlschrank und geriebenen Kürbis aus dem Gefrierer zu holen, damit nach Feierabend das Brot für die Schulstullen gebacken werden kann
  • ein nicht spülergeeignetes Bierglas abzuwaschen und zu polieren
  • einiges luftgetrockenete Geschirr an seinen Platz zu räumen
  • die leere Wasserflasche im Rucksack durch eine volle zu ersetzen und den Proviant um eine Tüte Äpfel zu ergänzen
  • 5 recht großflächig illustrierte Seiten einer Frauenzeitschrift zum Thema "Mütter und Kinder" zu lesen
  • 10 Minuten mit geschlossenen Augen zu liegen und sich dann vom Wecker aus einem komaähnlichen Tiefschlaf reißen zu lassen
  • 27 Mails zu holen und in die jeweiligen Ordner zu sortieren, wobei der Inhalt der meisten Mails entweder bekannt und unwichtig war
  • leere Glasflaschen zur Entsorgung transportgerecht  einzusacken
  • ins Auto zu springen
  • unterwegs die Glasflaschen zu entsorgen zu einer Zeit, in der man nicht eh schon zu spät unterwegs ist, aber den Nachbarn den Lärm zumunten kann
  • beim Ankommen den Ranzen des Kindes vorzufinden, den man eigentlich vorhin schon mitnehmen wollte, und jetzt so zu plazieren, dass man ihn nicht wieder vergisst
  • eine Kollegin schnappen und ein paar Fotos im MMM-Outfit machen zu lassen, auch wenn das Licht alles andere als ideal dafür ist
und pünktlich an Ort und Stelle zu sein ... der Alltag eben ...

Dienstag, 1. November 2011

Ach ja ...


... wie viel Gemeinsamkeiten doch die Worte "getäuscht" und "enttäuscht" haben, wie nah sie sich sind ... manchmal ist das eben so ...