Sonntag, 13. November 2011

Herbstkurzurlaub Teil 2

Ich erwachte vom Trommeln der Regentropfen an die Fensterscheibe, beste Vorraussetzungen für eine große Radtour. Doch die Wirtin sagte mir Besserung für den Tag voraus und hatte mir bereits ihr bestes Fahrrad bereitgestellt. Ich hatte mir die lange Autobahnfahrt mit Rad auf dem Dach nur für eine Radtour ersparen wollen, aber das erwies sich leider als Fehler.

Frisch gestärkt und mit Radkarte im Gepäck ging es los in Richtung Süden. Die Straße kannte ich schon, aber nicht jede Straße ist für Radfahrer erlaubt. Und so fuhr ich bestimmt manchen Umweg durch Leer, um zur Brücke über die Ems zu kommen.

Vorbei kam ich hier, aber da ich allein war, durfte ich wohl nicht einkehren ;-)


Schön fand ich diese Rankhilfen, die sich entlang einer großen Fabrikhalle aufreihten, jede war anders, hier nur eine Auswahl.


Dann fand ich sie endlich, die Brücke über die Ems....

  

... und kaum war ich drüberweg und an dieser Schafweide vorbei, trat ich das letzte Mal in die Pedale, dann war das Hinterrad fest, einfach fest. Nichts ging mehr, kein Treten und kein Schieben.


So schloß ich das beste Rad der Wirtin an und trampte nach Leer zurück. Bis in die Innenstadt kam ich mir einer sehr interessante Frau, ab da trabte ich die 3 km bepackt mit 2 Radtaschen mit Regensachen und Provinat für den Tag weiter in die Pension zu einer Wirtin, die meine Radpanne ziemlich hilflos zur Kenntnis nahm. Aber selbst ist die Frau, ich schnappte mir mein Auto und fuhr wieder los, hab dieses riesengroße Hollandrad auch irgendwie in mein Auto gekriegt und meine Tour eben auf andere Art fortgesetzt.

Die erste Station war der Hafen von Weener, die Sonne kam inzwischen raus, nur fehlte mir hier ein Straßencafé, mir wäre danach gewesen, ich war so richtig in Urlaubsstimmung. Den empfohlenen Stoffladen habe ich als nächstes gefunden, aber es war Mittagspause, etwas, das ich von den Läden hier in meiner Heimat gar nicht mehr kenne.


Weiter gings entsprechend Karinas Empfehlung nach Wymeer, den nur einmal ausgeschilderten Landschafts- oder Naturpark habe ich leider nicht gefunden, aber ich hab die Landschaft trotzdem genossen und war nicht mehr wirklich traurig, bei so manchem Regenschauer im Auto sitzen zu dürfen.


Nächste Station war schon in den Niederlanden der Künstlerort Oudeschans mit Galerien und Antiquitätenhändlern, bei letzterem gab es Kaffee und leckeren Kuchen und ich konnte die Zeit so herrlich vergessen, während draußen die letzten Regentropfen schon wieder in der Sonne glitzerten.

Weiter führte die Straße über einen der scheinbar endlosen und schnurgeraden Kanäle ...


... und an einer Glasbläserei vorbei.

 

Hinter dieser Wand befand sich eine riesengroße Scheune, freigegeben zur Besichtigung von Bildern und Objekten aus Glas, wobei ich zugeben muss, dass ich kein Freund bunter dicker Glasobjekte bin. Trotzdem gab es ein paar interessante Dinge für mich zu sehen.

In Nieuweschans wollte ich mir eigentlich die neue Knip kaufen, aber die war leider schon weg. Zum Trost deckte ich mich mit Tüten voller Lakritz und Lakritzsirup für liebe Freunde und ganz vielen bunten Zuckerstreuseln für meine Kinder ein ... ausländische Supermärkte habe auch so ihren Reiz.

Wieder auf Deutschem Boden fuhr ich noch zur Mündung des Westerwoldsche-AA in den Dollard weiter. Ganz allein fuhr ich durch scheinbar menschenleere Landschaften, hier und da mal ein Gehöft, überall Deiche und dazwischen Felder.




 

Hier stehe ich auf dem Hochwassersperrwerk, hinter dem das Land endet, und schaue in Richtung Emden. Liebe Karina, zum Stelzenhaus bin ich nicht mehr gelaufen, es war kein Vogel zum Beobachten zu sehen und der Pfad dahin schien mir doch recht nass zu sein. Kannst Du zu dieser Kirchturmspitze was ergänzen?


Und da die Sonne dem Horizont doch schon recht nah war, bin ich wieder entlang der Kanäle nach Leer gefahren.



Das war der 20.10.2011.
 

2 Kommentare:

  1. Ach Mensch, wie schade das ich keinen Urlaub hatte sonst wäre ich mitgekommen, das Naturschutzgebiet hätte Dir sicher gefallen. Oudeschanz ist immer einen Besuch wert und die Tour, die Du durch Ulsda und Klein-Ulsda gemacht hast auch immer wieder schön.
    Kirchturmspitze ist gut ;-), an diesaem Riesenkreisel haben unsere Jungs schon gespielt bis mir Angst und Bange wurde und ich Angst hatte, er kullert gleich den Deich runter...
    Die Vögel zum Beobachten hast Du bestimmt nur von Weitem nicht gesehen, es sind immer welche da und die Ruhe im Kiekkaaste ist auch ohne Vögel einzigartig.
    Sehr sehr gerne bist Du wieder willkommen und dann habe ich hoffentlich mehr Zeit und auf Deine Insel muß ich bestimmt irgendwann mal wieder.
    Ganz liebe Grüße!
    Karina

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  2. Liebe Karina,
    es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich in Ostfriesland war, es war trotz der Kürze der Zeit richtig schön.
    Den Riesenkreisel hab ich für ein Denkmal gehalten, der an manche Sturmflut erinnern sollte. Dass er beweglich ist, habe ich gar nicht mitbekommen, es war schon ziemliche Abendstimmung, als ich dort war.
    Und Kiekkaaste (jetzt beim Lesen verstehe ich den Namen auch erst richtig) ist beim nächsten Besuch dran, dann melde ich mich auch früher an.
    Liebe Grüße von der Trolljente

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