Donnerstag, 30. Juni 2011

Ferienreif ...

... scheint die Trolljente zu sein, wenn sie dem kleinen Troll eine Zahnbürste mit einer großen Portion Kinderzahnpaste in die Hand drückt ... nur eben nicht seine, sondern ihre ...

Aber wir haben alle 3 herzhaft gelacht.

Montag, 27. Juni 2011

147 Schnecken ...

... fand ich im Umkreis von maximal 10 m Entfernung von meinem Kräuterbeet.

Ja eigentlich wollte ich doch nur noch ein Kräutlein ernten zum Abendessen, da saß doch die erste Schnecke schon auf meinem frisch gepflanzten Thymian. Frechheit! Die nächste war gerade dabei, die Holzpalisaden zur Kräuterspirale zu erklimmen. Was blieb mir da anderes übrig, als das Eimerchen zum Sammeln zu holen.

Was hab ich nicht in den Vorjahren alles probiert. In der Zeitung las ich, dass eine Thymianhecke um das Beet die Schnecken abhält ... mein Thymian wurde schon kahlgefressen, während er noch auf einer Plastiktruhe aufs Einpflanzen wartete. Schnecken scheinen ganz gut klettern zu können. Schneckenkorn im Kräuterbeet ... nee, das mag ich nicht. Und die Bierfallen ... im Supermarkt hätte man mich nach kurzer Zeit als Alkoholiker eingestuft ...

Was blieb mir nun heute anderes übrig, als mich mit knurrendem Magen ans Sammeln zu machen. Kaum hatte ich die erste Runde ums Beet gedreht, saß schon wieder eine dieser dunkelbraunen schleimigen glitschigen Viecher im Thymian, die nächste nebenan in der Pfefferminze ...

Ich mag ja eigentlich Tiere fast aller Arten, ich würde mich sogar an Schnecken gewöhnen können, wenn die sich auf Gras und die ersten schon vom Baum fallenden Pflaumen konzentrieren würden. ... aber neee, alle scheinen geradewegs zu meinem Kräuterbeet zu kriechen ... im Eiltempo. Ich hab auch schon darauf verzichtet, irgendwelches Gemüse im Garten zu säen, die Schnecken freuen sich über jeden kleinen Keim und bevor ich ihn sehen kann, ist er aufgegessen. Aber liebe Schnecken, meine Kräuter sind für Euch tabu, da bestehe ich darauf, notfalls auch mit für Euch sehr unangenehmen Mitteln...

Bitte fragt jetzt nicht, was mit den 147 Schnecken passiert ist. Ich gehe davon aus, dass morgen keine mehr aus dem Eimer kriecht. Mein doch dezent vorhandenes schlechtes Gewissen reicht mir schon.

Und morgen werde ich meine Kräuter ein bisschen versetzen müssen, damit ja kein Blatt mehr unauffällig über die Palisade ragt und als Schneckenbrücke dient. Ich hab nämlich jetzt schöne gehäckselte Rinde auf dem Beet verteilt, die soll bei Schneckenbäuchen pieksen. Geborgt von meiner Beerenfläche ... zum Leidwesen der Ameisen, die ausgerechnet darin ihre Eier versteckt haben. Tut mir leid, ihr fleißigen Ameisen, dies war nicht beabsichtigt.

Und Ihr Schnecken, ich habe Euch jetzt die letzten Gänseblümchen, die sich rechtzeitig vor dem Rasenmäher ducken musste, weggegessen. Das habt Ihr nun davon...

Sonntag, 26. Juni 2011

Sie sind so schön wie eine Rose ...

... wir behalten Sie gleich hier und pflanzen Sie ein.

Mit diesen Worten wurde ich an der Parkplatzeinfahrt zu Gut Rosengarten begrüßt.

So schmeichelt man also hier den Gästen zum Tag des offenen Gartens... nix da, ich weiß wo meine Wurzeln sind, wo ich hingehöre.

Aber schön war's, sich mal ein Bild zu machen von dem Biohof, von dem ich schon so manches Gemüse mittags auf meinem Teller hatte.

Man sieht, dass vieles noch zu tun ist, aber hinter dieser Mauer verbargen sich ganz schön viele leckere Dinge.


Aber wer mich kennt, weiß, dass ich jetzt keine Gurken und Tomaten zeige. Und die Kartoffeln sind auch noch tief in der Erde.

Die kleinen Dinge haben es mir mal wieder angetan und mancher war verwundert, warum ich im Gemüsebeet hockte.

Sind sie nicht wunderschön, die Blüten der Kartoffel?



Und erst recht verwundert war der Herr, der sein Bohnenbeet bewachte.

Aber so wie auf meinem Display hat er sich seine Bohnenpflanzen auch noch nicht angeschaut.
Auch er fand es schön im Gemüsebeet, krabbelte über die Schafgarbe.



















Danach kam ich zu den Gewächshäusern, fand so manches für mich neue Küchenkraut wie Zimtbasilikum und Apfelminze. Jetzt habe ich 5 Kräuter mehr in meinem Garten. Und wehe, Ihr Schnecken ... das sind meine ...

Geblüht hat es auch überall, der Name Rosengarten kommt nicht von ungefähr.

Aber bei diesen Fotos kann ich mich noch nicht entscheiden, die Auswahl folgt später hier.

Nachtrag:  Die ersten Fotos sind jetzt hier im Fotoblog.

Auf Händen getragen ...

 ... und in andere Welten entführt hab ich mich gefühlt, ein paar Stunden lang. Weit weg vom Alltag und doch war alles so vertraut. Habe Neues entdeckt und probiert und genossen, dabei alte Erinnerungen vorgekramt und teilweise neu bewertet. Ich entdecke Seiten an mir, die lange verschollen waren, krame sie wieder hervor, übe Springen über meinen eigenen Schatten ... es wird Zeit dafür ...

Das Leben ist schön ... einfach schön ... :-)

Dienstag, 21. Juni 2011

Am Straßenrand ...

... sah ich heute ein Blumenmeer. Und es stimmte mich fröhlich und traurig zugleich, denn auf der anderen Seite der B96 wurde vor ein paar Tagen feierlich der erste Spatenstich zur neuen Straße gemacht. Und das, obwohl das Planfeststellungsverfahren noch gar nicht abgeschlossen ist und noch Klagen laufen. Im letzten Jahr säumte auch da ein Blumenmeer den Straßenrand ... ein schöner Willkommensgruß für alle, die auf die Insel kommen ...

Auch ich stehe ab und an im Stau, wenn ich ausgerechnet am (Abreise)Samstagvormittag nach Stralsund möchte oder wenn an einem späten Strandnachmittag plötzliche Regenwolken alle Inselbesucher zugleich aufs Festland flüchten lassen. Aber ich weiß das und kann mich danach richten ... okay, ich kenne auch Schleichwege, die mancher Urlauber nicht kennt ... aber ich kann gut damit leben.

Nun gibt es seit langer Zeit zwei Planungen ... die ganz offizielle mit einer dreispurigen neuen Straße, die die Landschaft durchschneiden wird. Die Anbindung an die Rügenbrücke ist schon länger fertig und ich fahre Kurven und Schleifen, wo es früher von Bäumen gesäumt einfach geradeaus ging. Was werde ich wohl noch von der Natur sehen, wenn die Straße in ihrer ganzen "Pracht" fertig ist?

Und es gibt eine Alternative, den Ausbau der jetzigen Bundesstraße, ergänzt auch durch notwendige Ortsumgehungen und die wenigen Ampelkreuzungen durch deutlich bessere kreuzungsfreie Lösungen ersetzt. Diese Variante ist weitaus kostengünstiger, weitaus weniger Natur wird zualphaltiert ... aber sie konnte sich nicht durchsetzen. Und das stimmt mich sehr traurig.

Warum sehen zu wenig Menschen, wo die Stauursachen wirklich sind? Da wurde unter anderem vor Jahren in Samtens eine damals supermoderne (und garantiert teure) Ampelschaltung eingerichtet. Neben der B 96 verläuft die Bahn und wenn dort die Schranken schließen müssen, haben für eine gefühlte Ewigkeit alle Richtungen eine rote Ampel. Und es fehlen ausreichende Abbiegespuren. So schafft eine nicht ausreichend durchdachte Baumaßnahme ganz schnell Beführworter für den nächsten Bau ... es gibt ja Fördergelder, da kann es ruhiger noch ne Nummer größer sein ...

Vor allem will man Urlauber auf die Insel locken. Die Urlauber, die keine Zeit haben und ganz eilig in ihr Hotel wollen? Denen es egal ist, was sie entlang der Straße noch sehen? Ist das gewollt? Der Stau wird sich ans Ende dieser Wahnsinnsstraße verlagern, denn sie führt nur bis zur Inselhauptstadt. Freut Euch, Ihr Bergener ...

Und dabei wollte ich heute das Blumenmeer zeigen, dass mich auf dem Rückweg eines Stralsundtermins für 10 Minuten hat anhalten lassen, mich zu einer kleinen Pause mitten im Alltagstrubel animiert hat. Und ich habe diese kurze Pause - diese Augenblicke - soooo genossen.






Sonntag, 19. Juni 2011

7 isser jetzt...

... mein kleiner Troll. Und scheinbar ist er auch gewachsen so während der letzten Nacht ... in den wenigen Stunden, die er geschlafen hat, denn der 7. Geburtstag hat es scheinbar besonders in sich, hat den kleinen Troll so aufgewühlt, dass er einfach keinen Schlaf gefunden hat. Und als er ihn dann endlich - so kurz nach Mitternacht - doch noch erwischt hat, war er so unruhig wie sonst nie.

Ein echt aufregendes Wochenende war das auch im und um das Haus der Trollfamilie. Aber ein tolles. Bestimmt 7 Mal hab ich die Wäschwanne voller sauberes Geschirr und Leckereien mit der Schubkarre in den Garten gefahren und mit schmutzigem Geschirr wieder zurück. Fast 5 kg Aprikosen und mehrere Melonen wurden verdrückt, 4 Pakete Nudeln hab ich gekocht und mehrere Liter rote Soße, die Tüten Gummibärchen und buntes Popkorn, die in so viele Kinderbäuche gewandert sind, hab ich lieber nicht gezählt.

13 vergnügte Kinder durften am Freitag auch in Nachbars Pool, nachdem der Wasservorrat mehrerer Eimer verspritzt wurde, aber nicht mehr, nachdem "Hänsel und Gretel" in Extremversion zum Abendessen erlaubt war ... das Badewasser hätte sich spürbar verfärbt ...

Interessant war zu beobachten, wie sich das Verhalten von Jahr zu Jahr ändert und von Stunde zu Stunde ... die Mädchen verziehen sich fast alle zum Umziehen ins Vorzelt und die Jungs versuchen, mal schnell unter die Zeltwand zu schauen, während die sich kurz danach beschweren, dass die Mädchen durch die Ritzen im Schuppen luschern wollen ... Und kurz danach spielten alle wieder vereint mit Plastiktieren und Elfen und bauen kleine Höhlen an den Rändern der Wiese ...

Am geburtstagsfeierfreien Samstag hatten wir netten Besuch und das war richtig gut. Nichts mit trägem Rumhängen nach der anstregenden Woche, sondern schöne gemeinsame Aktivitäten. Ein kinderfreundlicher Strand am Bodden lockte alle Kinder zu einer Radtour und alle fanden es toll. Wir fuhren durch Felder, die Kinder pflückten in den Pause Blümchen.

 
Manchmal ist es gar nicht so unpraktisch, Badesachen an zu haben, wenn da über uns gerade eine dicke Regenwolke platzt, auf jeden Fall fanden wir es lustig und unsere Sachen blieben in den Packtaschen schön trocken. Den Rückweg haben wir dann auch gerade vor dem nächsten Schauer geschafft. Nur leider fiel das geplante Lagerfeuer mit anschließendem Campen im Garten aus ... und ich brauche nicht näher beschreiben, wie es ist, wenn 4 Kinder in einem Kinderzimmer einschlafen sollen ... Aber der Rotwein hat auch in der Küche geschmeckt ...

Ich danke Dir, Du lieber Freund, für einen sehr schönen Besuch, für die langen guten Gespräche, Deine Beobachtungsgabe und Deine Art, Deine Beobachtungen und Gedanken sehr angenehm zu äußern, für Deine Denkanstöße ... überhaupt dafür, dass Ihr da wart. Ich freu mich sehr auf den Gegenbesuch ...

Und heute weckte mich ein großer kleiner Troll und überraschte mich im Laufe des Tages nicht nur einmal. Angefangen mit der Geduld beim Auswickeln der Geschenke ... kein Papier wurde einfach abgerissen, sehr sorgsam wurden Klebebänder aufgeschnitten, ruhig ausgewickelt, obwohl die Neugier groß war. Mehrmals hörte ich zwischendurch ein strahlendes "Danke Mama, genau das hab ich mir doch gewünscht".

Gewünscht war auch die Geburtstagsfeier genauso wie die der großen Schwester. Nun hatte das große Trollmädchen ihre Schatzsuche ja selber in der Hand, während meine Aufgabe eigentlich nur "Verpflegung" hieß. Hm ... wie war denn das nun ... aber ganz schnell holte der kleine Troll, der außer Strichmännchen so gar nicht gern malt, ein Blatt Papier. Die Räder mussten abgebrannt werden, mit höchster Konzentration erfolgte dies.


Und dann wurde losgemalt ... ein Haus, davor ein Startpunkt ... ein langer Weg im Bogen und dann geteilte Wege, denn für 7 Kinder waren auch 7 Schätze versteckt ... mussten es aber erst noch werden ... nur wo, war noch völlig unklar. Denn das wussste der kleine Troll ja selber noch nicht, das musste er ja erst noch mit Hilfe seiner Schatzkarte rausfinden. "Mama, bis wohin würde das Haus gehen, wenn es umkippt?" "Hm ... wozu denn das?" "Na das ist dann der Startpunkt" ... Okay, das wäre dann ungefähr bei der Linde. Ab da wollte der kleine Troll den Bogen laufen ... aber da stand eine riesige Mauer im Weg. Und die Zeit drängte, die Trolljente hatte noch so viel zu tun ... Okay, neuer Versuch ... Ein Blick der Trolljente auf die Karte, ein Blick auf ein mögliches Versteck, ein kurzes Denken, eine Idee.  "Kleiner Troll, vielleicht ist ja der Schatten des Hauses gemeint, wenn die Sonne sich noch ein wenig gedreht hat" ... Idee angenommen, wir laufen zur kleinen Wiese vor der Haustür. Da findet sich ein möglicher Startpunkt, der kleine Troll schaut wieder hoch konzentriert auf die Schatzkarte und läuft los ... den dort eingemalten Bogen entlang und landet ... vor der mannshohen Hecke, die die Wiese vorm Parkplatz trennt. "Mama, Du stellst Dich jetzt mal dahin" ... okay ... aber die Zeit drängte. Währenddessen läuft der kleine Troll auf die andere Seite der Hecke und von da aus seinen Bogen weiter ... und kommt doch tatsächlich am angedachten Versteck an .... und die Trolljente kann weiter Schubkarre schieben, Tarp aufbauen und was noch alles so zu tun ist...

Mit der gleichen Ensthaftigkeit wurde die Schatzsuche dann auch durchgeführt und wie schon zwei Tage zuvor kam eine Horde johlender Kinder angerannt auf der Suche nach ihren Badesachen und Wasser zum Spitzen ... Wasserschlacht mit großen Spritzen war angesagt. Genau zu der Zeit, als zwischen zwei gewaltigen Gewittern Klärchen mit aller Kraft vom Himmel strahlte. Ich mag mir nicht vorstellen, wie traurig der kleine Troll gewesen wäre, wäre seine Wasserschlacht wegen Kälte und Gewitter ins Wasser gefallen...

So hatten wir heute einen sehr abwechslungsreichen Kindergeburtstag mit sehr ruhigen Spielen im großen Zelt und sehr lauten Kämpfen zwischendurch.

Nun muss noch schnell der Zuckerguss auf den letzten Geburtstagskuchen morgen für die Schule ...

Freitag, 17. Juni 2011

geschafft ...

 ... hab ich mein Soll und geschafft bin ich jetzt auch.

Es ist zwar schon ein paar Tage her, als das große Trollmädchen Geburtstag hatte, aber erst jetzt kommen wir zum Feiern. Und das wohl richtig.

Groß ist das Mädchen geworden mit ihren 11 Jahren ... und hat beschlossen, ihre Feier diesmal selbst zu organisieren, ihre Freundin darf helfen. So saßen die beiden den ganzen Nachmittag am Küchentisch und malten Schatzkarten und hatten Ideen und verwarfen sie wieder und hatten neue Ideen ... aber was, das darf ich natürlich noch nicht verraten. Nur soweit, alle Gäste wurden gebeten, sich Wechselsachen und Handtücher mitzubringen.

Alle Gäste ... das sind 13 Kinder, wenn alle eingeladenen kommen, und die beiden Trollkinder noch dazu. Uff ... ganz schön viele ... fand die Trolljente. Aber bei all diesen Kindern durfte das große Trollmädchen in den letzten 12 Monaten auch feiern. Bitte drückt uns alle die Daumen, dass es nicht regnet, denn nur im Garten haben wir Platz für so viele Kinder. Und das große Zelt ist auch nicht wirklich groß genug für alle, schließlich soll es keine gemütliche Märchenstunde werden.

Die Trolljente darf sich allerdings um das Essen und alles drumrum kümmern. Es hat Spaß gemacht, in der Küche zu rühren und dabei den beiden Mädchen beim Planen zuzuhören. Aber die Kinder gehen irgendwann schlafen, wenn auch widerwillig ... und die Trolljente durfte weiter rühren und backen und abwaschen und wieder rühren und backen und verzieren und schnipseln und  brutzeln, denn zwischen meiner Ankunft zu Hause und der der Gästeschar liegen gerade mal  60 Minuten.



Ich weiß, einen Konditorwettbewerb gewinne ich mit diesen bunten Werken nicht, aber in diesem Fall habe ich keinen Hang zum Perfektionismus. Und gesund muss es zum Kindergeburtstag auch mal nicht sein, heute darf es ruhig richtig kleben ...

Jetzt steht in meiner Küche griffbereit die Wanne mit den Kuchengeschirr, die Becher dazu sind mit diversen Klebebändern beklebt, damit jeder seinen Becher wiedererkennt. Eine Keksdose ist mit Gummibärchen und Gummiringen und Joghurtgummis gefüllt. Eine große Schüssel Rote Grütze wartet auf hungrige Mäuler unter zugebundenen Augen, der riesige Gulaschkessel ist entstaubt, Hackfleisch und geriebene Zucchini - die sich so recht unauffällig als Vitaminspender in der Nudelsoße verstecken lassen - sind angebraten und bereit, in kurzer Zeit ein Abendessen zu ergänzen, Feuerholz ist auch genug da. Der Spüler läuft zum zweiten Mal. Gepackt sind Servietten und Besteck und Getränke, der Wasserkanister für mal ganz schnell was Abwaschen ist gefüllt, die Kiste mit dem frischen Bio-Obst wird zu Beginn der Feier geliefert und die Schubkarre steht schon neben der Haustür bereit ... was hab ich jetzt noch vergessen?

Und weil ich schon so schön in der Übung bin, machen wir das am Sonntag noch einmal ... der kleine Troll wird 7 und das große Trollmädchen darf bei der nächsten Freundin Geburtstag feiern ...

Wisst Ihr was ... ich trinke jetzt meinen Rotwein gemütlich aus und werde die verbleibenden 5 Stunden bis zum Aufstehen tief und fest und zufrieden schlafen.

PS: Lieber Herr O., wenn Sie mich noch einmal fragen, warum ich blogge, dann werde ich Sie dezent daran erinnern, dass Sie für mich ziemlich plötzlich einen (Computer)Urlaub eingelegt haben ... manches muss einfach raus ... so zum Abschalten und Runterfahren. Dann eben hier ... *grins*

Donnerstag, 16. Juni 2011

sichere Verstecke

Vieles hat so seinen festen Platz, es sieht nicht wirklich aufgeräumt aus, aber die Trolljente weiß, dass ein Griff genügt. Und dann gibt es Situationen, da will man ganz sicher sein, nichts zu verlieren, und sucht für wichtige oder wertvolle Dinge ein ganz besonders sicheres Plätzchen.

So führte eine gut gesichert abgelegte Kreditkarte schon mal zur Sperrung derselben ... um beim nächsten Großputz unter der Tastatur wieder zum Vorschein zu kommen. Oder eine externe Festplatte mit vielen privaten Fotos, in einer bis dato unauffälligen Seitentasche der Notebooktasche gut gesichert nach Hause getragen, aber doch auf dem Schreibtisch vergessen geglaubt, zu einer längeren Suchaktion und einigen gefahrenen Zusatzkilometern.

Aber wo bitte hab ich die Schlüssel hingelegt, die sonst immer im Rucksack sind, aber beim Paddeln nicht über Bord gehen sollten ... ich glaube, ich war gedanklich wirklich 4 Tage gaaaaanz gaaaanz weit weg ...

... und werde jetzt einfach noch ein paar Tage mit den Ersatzschlüsseln leben, denn inzwischen weiß ich, dass alles wieder auftaucht, wenn man gerade gar nicht danach sucht ...

Nachtrag am Abend:
Ich hab sie gefunden, die so wichtigen Schlüssel ... in der Hosentasche meiner kurzen Haus- und Hofhose. Die hatte ich nämlich an, als ich fürs Paddelwochenende gepackt habe ... und heute wieder beim Zeltaufbau im Garten für die morgige Kindergeburtstagsfeier.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Die Ferien sind vorbei ...

... und der Alltag hat uns wieder. Aber das Schöne am Bloggen ist, dass man viele (vorwiegend schöne) Ereignisse noch mal gedanklich durchgeht ... und nicht nur einmal.

Familie Troll hat sich nämlich über Pfingsten verzogen, 2 Faltboote, ein Zelt, Schlafsäcke, Wechselwäsche, Kochzeug und ne Kiste Essbares in den Kofferraum gepackt und ist gen Süden gezogen. Neee, nicht dass wir hier nicht genug Wasser so um uns rum hätten, aber das Wasser hier kann doch ganz schön wellig sein, wenn Rasmus fleißig pustet, nichts für ein großes Trollmädchen, dass noch nicht wirklich Paddelerfahrung hat und jetzt allein in einem Boot sitzen will ... und nichts für eine doch sehr besorgte Trolljente. So war mir die Peene dann weitaus sympathischer, zumal ich da im letzten Sommer schon einmal paddeln war und der Unterschied zwischen stromaufwärts und stromabwärts nicht wirklich groß ist ... man muss ja am Ende wieder beim Auto ankommen.

So ein erster Ferientag hat es ziemlich in sich. Die Kinder wollen ausschlafen, die Trolljente hat zu packen ... eigentlich darf nichts vergessen werden, am Ufer ist kein Laden. So wurde es spät am Freitagabend, als wir den Rastplatz Sophienhof erreichten.

Und zur Feier des Tages gab es frische Erdbeeren zum Müsli, ein Luxus, der uns an den Folgetagen verwehrt blieb.
Nachdem am Samstag die Boote aufgebaut und alle Sachen darin verstaut waren, ging es stromaufwärts los. Bis zum Hafen in Loitz hatten wir den ersten Schauer abbekommen. Hier rasten wir, um wenigstens für einen Tag eine Angelkarte zu kaufen. Und um den Rücken wieder gerade zu kriegen. Paddelboote scheinen nur für Steuerleute mit kurzen Beinen gedacht zu sein.

Bis zum neuen Rastplatz in Zeitlow sind wir noch gepaddelt, dann wurde aufgebaut und Feuer gemacht. Ein paar Angler leisteten uns noch Gesellschaft, sonst konnten wir ganz viel Ruhe genießen ...
... und mitbekommen, dass der Kuckuck schon morgens um 4.00 Uhr wach ist und uns das hören ließ ...

Gibt es etwas schöneres, als morgens ganz allein durch den Fluss zu schwimmen, während noch kein Boot kommt und zwei Trollkinder noch vor sich hinträumen?
Während sich die Trolljente frischen Holunderblütentee kocht ... sehr lecker übrigens ... versuchen die Trollkinder wenigstens einen Fisch zum Mittag zu fangen. Kurz vor Abfahrt hatte das große Trollmädchen auch Erfolg ... aber die Rotfeder oder Plötze ... ja ich kenne den Unterschied, hatte aber keine Zeit, mir das Fischlein genauer anzusehen ... war so klein, dass es weiter schwimmen gehen durfte. Und ratet mal, wer es von Haken nehmen durfte ... die Trolljente. Und dabei mag sie gar keinen glitschigen Fisch, entweder er schwimmt noch oder er ist pfannenfertig. Aber wozu überwindet man sich alles ...
Weiter ging's nach Demmin, an jedem Kilometer- schild gab's eine Energie- spritze in Form von 5 Gummi- bärchen ...
Auch der kleine Troll ist ehrgeizig und kämpft sich gegen die Strömung voran ... zumindest kurzzeitig ... bis das große Trollmädchen ihr Paddel wieder selber nehmen will.
Es geht vorwärts ... und zur Abendbrotzeit erreichen wir den Paddlerstützpunkt kurz vor Demmin. Die Trollkinder freuen sich über andere Kinder zum Spielen und Toben und die Trolljente über eine schöne warme Dusche und genug Wasser, um Nudelsoße und Müslireste mal nicht mit Flusssand aus den Schüsseln waschen zu müssen ...

Frisch ausgeruht geht es am Montag wieder zurück, diesmal mit der Strömung. Ganz schön stolz bin ich auf mein großes Trollkind. Bestanden ihre Paddelerfahrungen bisher doch nur aus ein paar Paddelschlägen vor mir im Boot im letzten Sommer, während ich hinten am Steuer saß und kräftig mitpaddeln konnte. Aber mit Gepäck passen wir einfach nicht mehr zu dritt ins Boot. Sehr gekonnt hat sie das gemacht ... und die Kondition kommt auch noch.


Am späten Nachmittag erreichen wir wieder Loitz und sind sehr froh, dass sich diese Regenwolke doch wieder verzogen hat. So beschließen wir, die Strecke bis Sophienhof doch noch am Montag zu paddeln.

Die Trollkinder wurden mit einem großen Eisbecher motiviert, für die Trolljente gab es nach 3 Tagen Kräutertee einen schönen Cappuccino. Ein klein wenig verlassen sehen unsere kleinen Boote schon im großen Hafenbecken aus.



Weiter gings und Klärchen zeigte sich noch einmal strahlend am Himmel.
Um Familie Schwan machten wir lieber einen großen Bogen, als die kleinen Schwäne ihre Schwimm- übungen machten.
Herrlich, dieses Gefühl der Weite ... und spät genug, um den Fluss scheinbar für uns allein genießen zu können...
 ... und die Beine mal hochzulegen.

Und so kamen wir am Abend wieder in Sophienhof an mit dem guten Gefühl, ein paar Tage ganz weit weg vom Alltag gewesen zu sein.


Tja, der Dienstag verlief dann etwas ungeplant ... die Boote waren so schön getrocknet über Nacht ... aber ein saftiger Regenguss beim Abbau machte uns den Abschied leicht ... und ließ mich dann alles zu Hause noch mal im Vorgarten aufbauen ...

Montag, 6. Juni 2011

Eine Radwanderung ...


... hab ich gestern gemacht und ganz viele Fotos zwischendurch. Eigentlich sollte es eine Radtour werden, so gegen die Reste meines Muskelkaters. Aber ich schreibe bewusst Wanderung, denn auf dem Rückweg fiel mir doch ein, dass ich im Winter eine Straße quer durch die Stubnitz entdeckt habe, die ich mit dem Rad abfahren wollte. Naja, im Winter muss diese Straße vereist und zugeschneit gewesen sein, auf jeden Fall hatte ich das Pflaster soooo nicht in Erinnerung. Deshalb ist aus der Radtour eine halbe Wanderung geworden, aber die Landschaft hat mich dafür dicke entschädigt. Aber seht einfach selbst ...



zwischen Martinshafen und Polchow

Blick auf den Mittelsee und den Großen Jasmunder Bodden

Kirche von Bobbin von Süden aus

bei Neddesitz

der Radfernweg Mecklenburgische Seenplatte laut Radkarte

zwischen Groß Volksitz und Promoisel

  


und weiter in Richtung Promoisel

zwischen Promoisel und Rusewase

zwischen Staphel und Lietzow


Trotz Sand in den Schuhen und Mückenstichen überall war es eine wunderschöne Tour und ich habe Ecken entdeckt, die ich auch nach vielen Jahren auf dieser Insel noch nicht kannte.

Ein paar Mohnbilder vom Straßenrand gibt es auch hier noch.

Das Ende einer Radtour ... oder manche Begegnungen sollen einfach sein.

Also das Ende sah so aus:


Und die Geschichte dazu ist mal wieder so passend für die Trolljente.

Beim abendlichen Schwimmen kann ich meine Gedanken immer sehr gut kreisen lassen, ohne sie festzuhalten. Und da kommen mitunter auch gar waghalsige Ideen dabei raus. So geschehen vor ungefähr einer Woche, als ich an ein langes (kinder)freies Himmelfahrtswochenende dachte. Geplant war eine Radtour ... und irgendwann fiel mir ein, dass es ja einen Ostseeradweg gibt. Dieser führt unter anderem durch Stralsund und auch durch Rostock oder besser gesagt durch Warnemünde. Und in Rostock gibt es Menschen, die ich eigentlich mal besuchen könnte ...

Was mit dem Auto in einer reichlichen Stunde schaffbar ist, sollte mit dem Rad doch an einem Tag zu machen sein. Ein Blick ins www ergab erst einmal ganz viele Anbieter dieser Touren, mit Gepäcktransport und Übernachtung. Beides brauche ich nicht, wollte dafür kein Geld ausgeben.  Irgendwann wurde ich doch fündig. Hier fand sich eine gute Beschreibung, wenn auch in der anderen (weitaus windgünstigeren) Richtung sowie ausdruckbare Karten für die jeweiligen Abschnitte. Abschnitt 4 bis 6 waren meine Strecken, ohne Abstecher nach Ribnitz-Damgarten kamen 120 km zusammen, das kleine Stück bis Rostock rein zählte irgendwie gar nicht oder ich wollte es nicht mehr mitrechnen ...

Okay, 90 km an einem Tag hab ich vor 3 Jahren schon mal geschafft, meine Radtrainingssaison fängt auch erst an, also war ich vorsichtig und hab mir Zelt und Schlafsack besser eingepackt... frau weiß ja nie. Am Freitagmorgen kurz nach 8.00 Uhr hab ich mein Auto am Stralsund Bahnhof geparkt, die Rückfahrt war mit der Bahn vorgesehen. Fahrrad beladen und los gings erst einmal in Richtung Norden durch die Stadt. Weiter nach Parow, ich hatte die Radwege fast allein für mich, die Feldstraßen anschließend auch, mal abgesehen vom Trecker, der mir entgegenkam und mit einer großen Staubwolke den Sonnenschutzfaktor meiner klebrigen Sonnencreme bestimmt verdoppelte.

Irgendwann wechselte der Radweg in Richtung Osten, rechterhand wurde der Bodden sichtbar und  mir kamen die ersten Radler entgegen. Meine Richtung hatte ich größtenteils für mich allein, das passte mir gut, denn Radwege sind oft recht schmal zum Überholen. Aber die ersten Kilometer fühlten sich trotzdem recht zäh an. Besonders das Stück vor Barth, man sieht überall Radfahrer auf der anderen Seite des Feldes und erkennt schon dadurch, dass der Radweg zahlreiche Bögen macht, immer um das nächste Feld drumrum. Inzwischen machte sich auch meine Kette bemerkbar, so ein immer lauter werdendes Quietschen war nicht zu überhören. Ich wollte sie ja vor der Fahrt extra ölen, aber an Himmelfahrt waren alle Läden zu.

Quietschend kam ich dann in Barth an, quitschend fuhr ich auch wieder aus Barth raus, weil mir aber auch keiner der gefragten Barther sagen konnte, wo sich der neue Fahrradladen befindet. Quitschend ging es weiter bis Pruchten, dort fand sich ein Fahrradverleih mit Werkstatt. Einmal Gepäck komplett abladen, das Rad auf den Kopf stellen und nach 5 Minuten konnte ich wieder beladen und mich lautlos weiter in Richtung Darß trollen.

Der Darß ist gut besucht um diese Jahreszeit, viele Radler waren unterwegs, inzwischen auch in meiner Richtung. Aufpassen war angesagt und Überholen deutlich schwerer bei dem Verkehr auf dem Radweg. Besonders anstrengend war das Fahren am bzw. auf dem Deich zwischen all den Strandbesuchern, die natürlich gern schnatternd nebeneinander fahren und ganz viel Zeit dabei haben, während mein Ziel noch ein ganzes Stück vor mir lag. In Zingst hatte ich 60 km geschafft, geschätzte Halbzeit. Wunderschön war der Radweg dann auf der Boddenseite, durch Felder und Wälder ging es recht ruhig weiter. In Wustrow zeigte der Zähler 100 km und ich durfte auf die letzte Karte wechseln.

Weiter ging es durch Dierhagen, ab Graal-Müritz zeigten die Radwegweiser endlich Warnemüde an. Aber vorher wartete noch die Fähre über die Warnow auf mich. Und gleich danach konnte ich mich entlang der Schnellstraßen für mich völlig ungewohnt durch den Stadtverkehr kämpfen. Und als ich dann nassgeschwitzt und windzerzaust in Rostock mein Ziel erreicht hatte, war es kurz vor 19.00 Uhr und mein Kilometerzähler zeigt 148,36 km an. Mein Zelt hatte ich nicht unterwegs aufbauen müssen.


Für den Rückweg nahm ich dann am Samstag den Zug. Und damit mein Rad nicht allein durch den Wagen rollte, schloss ich es einfach an der Griffstange an. Die sonst üblichen Gurte waren leider für mein vollbepacktes Rad zu kurz. Und kurz vor dem Zielbahnhof passierte es dann, das Schloss ging nicht auf ... und damit nicht genug, beim zweiten Versuch brach der Schlüssel ab. Guter Rat war teuer. Also musste ich mir erstmal einen Weg durch den ganzen Zug bahnen, die Zugbegleiterin war gerade damit beschäftigt, ihre Durchsage zu machen: "Nächster Halt Stralsund Hauptbahnhof...." mit Anschlusszügen und freundlichen Worten und in meinen Augen ewig lang... Als sie endlich ansprechbar war, war mein Zielbahnhof schon ziemlich nah. Die Zugbegleiterin (sie möge mir verzeihen, wenn das nicht ihre richtige Berufsbezeichnung ist) schnappte sich gleich ihr Telefon und versuchte, auf dem Bahnhof jemanden mit Bolzenschneider zu erwischen ... aber keine Chance. Auf dem Bahnhof lief sie sofort los und kam mit zwei netten Herren von der Bahnpolizei. Der eine davon versuchte, mit der Zange den Schlüssel noch zu drehen, aber erfolglos. In der Zeit überlegte ich, wer meiner Bekannten denn auf der Strecke nach Sassnitz (als Zielbahnhof dieses Zuges) mit passendem Werkzeug zusteigen könnte, dann würde ich eben eine Ehrenrunde im Zug verbringen. Da kam ein netter Mitreisender auf mich zu, eine kleine Eisensäge in der Hand. Und während die Bahnpolizisten an beiden Enden des Schlosses zogen, sägte ich fleißig drauflos. Das Sägeblatt wurde immer stumpfer, so ein Schloss ist doch ganz schön stabil. Aber so ziemlich mit den letzten Zähnen sägte ich auch das letzte Stück Stahlseil los und der Zug konnte ohne mich und mein Fahrrad wieder losfahren ... Ich glaube, ich habe in dieser Zeit fast genauso geschwitz wie am Tag davor auf dem Rad. Und was sagte der nette Sägebesitzer auf meine Frage, wie ich ihm danken könne: "Ich war gerade zur richtigen Zeit am richtigen Ort" ...

Es ist schön, immer wieder zu spüren, dass einem oft genau die richtigen Menschen zur richtigen Zeit über den Weg laufen ...

Sonntag, 5. Juni 2011

Kleiner Geburtstagsnachtrag und viele Erinnerungen

Erst einmal vielen Dank für Eure liebe Kommentare. Irgendwie sind die Geburtstage der Kinder weitaus bedeutungsvoller für mich geworden als der eigene Geburtstag, selbst das Bedüfnis zu Feiern ist spürbar größer.


Der zehnte Geburtstag war ein runder, aber der 11. (wer nachzählt, die 11. Kerze versteckt sich rechts hinter einem Blatt) hat deutlich mehr Bedeutung, das Tochterkind ist spürbar größer geworden, die ersten Anzeichen der Pubertät spüren wir alle schon, nicht nur an der Schuhgröße. Und plötzlich fand die Trolljente auch den Kindergeburtstagskerzenkranz nicht mehr passend, schnell wurde improvisiert. Und ich habe heute noch den Jubel meines kleinen Trolls im Ohr, als er seine Tischdecke unter den Geburtstagskerzen fand. 

Selbstgebatikt, aber leider nicht waschbar hing sie seit ein paar Tagen gut gesichert über der Stuhllehne.Aber jetzt hat sie vorerst ihren Platz gefunden, verbunden mit dem Risiko, dass jeder Wassertropfen ein klein wenig rot an die Tischplatte übergibt ... 

Und wenn ich so an den Jubel des kleinen Trolls denke, wandern meine Gedanken zurück in meine Kindheit. Erinnert Ihr Euch noch an die kunterbunten Walzenperlen. Aus denen fädelte ich als Kind mit Begeisterung Untersetzer, immer kompliziertere Muster entstanden. Ganz früher, also weit vor meiner Zeit, gab es diese Perlen aus Porzellan, und einer dieser ganz alten Untersetzer war oft in Benutzung. Er glänzte wunderschön. Aber meine stolz gefädelten Plastikuntersetzer hielten keinen heißen Topf aus ... und wurden in einer Schublade archiviert ... Wenig später war es ein beliebtes Hobby, nicht mehr mühsam zu fädeln. Die Plastikperlen wurden in Cremedosendeckeln zu bunten Mustern gelegt, das Verschweißen übernahm der Backofen. Lauter kleine Flaschenuntersetzer entstanden ... aber was nützt ein Untersetzer mit Löchern zwischen Rotweinflaschen und weißenTafeltuch, auch wenn er noch so schön aussieht ...

Heute kann ich meine Mutter verstehen, als sie mich bat, doch lieber Topflappen zu häkeln ... aber damals war ich tief gekränkt, meine Werke nur in der Schublade zu sehen und solche uncoolen Ratschläge zu bekommen.

Und so werde ich heute mal aufmerksam durch die Wohnung gehen und schauen, welche Bastelei meiner beiden Trolle doch noch einen guten Platz finden kann.