Mittwoch, 15. Juni 2011

Die Ferien sind vorbei ...

... und der Alltag hat uns wieder. Aber das Schöne am Bloggen ist, dass man viele (vorwiegend schöne) Ereignisse noch mal gedanklich durchgeht ... und nicht nur einmal.

Familie Troll hat sich nämlich über Pfingsten verzogen, 2 Faltboote, ein Zelt, Schlafsäcke, Wechselwäsche, Kochzeug und ne Kiste Essbares in den Kofferraum gepackt und ist gen Süden gezogen. Neee, nicht dass wir hier nicht genug Wasser so um uns rum hätten, aber das Wasser hier kann doch ganz schön wellig sein, wenn Rasmus fleißig pustet, nichts für ein großes Trollmädchen, dass noch nicht wirklich Paddelerfahrung hat und jetzt allein in einem Boot sitzen will ... und nichts für eine doch sehr besorgte Trolljente. So war mir die Peene dann weitaus sympathischer, zumal ich da im letzten Sommer schon einmal paddeln war und der Unterschied zwischen stromaufwärts und stromabwärts nicht wirklich groß ist ... man muss ja am Ende wieder beim Auto ankommen.

So ein erster Ferientag hat es ziemlich in sich. Die Kinder wollen ausschlafen, die Trolljente hat zu packen ... eigentlich darf nichts vergessen werden, am Ufer ist kein Laden. So wurde es spät am Freitagabend, als wir den Rastplatz Sophienhof erreichten.

Und zur Feier des Tages gab es frische Erdbeeren zum Müsli, ein Luxus, der uns an den Folgetagen verwehrt blieb.
Nachdem am Samstag die Boote aufgebaut und alle Sachen darin verstaut waren, ging es stromaufwärts los. Bis zum Hafen in Loitz hatten wir den ersten Schauer abbekommen. Hier rasten wir, um wenigstens für einen Tag eine Angelkarte zu kaufen. Und um den Rücken wieder gerade zu kriegen. Paddelboote scheinen nur für Steuerleute mit kurzen Beinen gedacht zu sein.

Bis zum neuen Rastplatz in Zeitlow sind wir noch gepaddelt, dann wurde aufgebaut und Feuer gemacht. Ein paar Angler leisteten uns noch Gesellschaft, sonst konnten wir ganz viel Ruhe genießen ...
... und mitbekommen, dass der Kuckuck schon morgens um 4.00 Uhr wach ist und uns das hören ließ ...

Gibt es etwas schöneres, als morgens ganz allein durch den Fluss zu schwimmen, während noch kein Boot kommt und zwei Trollkinder noch vor sich hinträumen?
Während sich die Trolljente frischen Holunderblütentee kocht ... sehr lecker übrigens ... versuchen die Trollkinder wenigstens einen Fisch zum Mittag zu fangen. Kurz vor Abfahrt hatte das große Trollmädchen auch Erfolg ... aber die Rotfeder oder Plötze ... ja ich kenne den Unterschied, hatte aber keine Zeit, mir das Fischlein genauer anzusehen ... war so klein, dass es weiter schwimmen gehen durfte. Und ratet mal, wer es von Haken nehmen durfte ... die Trolljente. Und dabei mag sie gar keinen glitschigen Fisch, entweder er schwimmt noch oder er ist pfannenfertig. Aber wozu überwindet man sich alles ...
Weiter ging's nach Demmin, an jedem Kilometer- schild gab's eine Energie- spritze in Form von 5 Gummi- bärchen ...
Auch der kleine Troll ist ehrgeizig und kämpft sich gegen die Strömung voran ... zumindest kurzzeitig ... bis das große Trollmädchen ihr Paddel wieder selber nehmen will.
Es geht vorwärts ... und zur Abendbrotzeit erreichen wir den Paddlerstützpunkt kurz vor Demmin. Die Trollkinder freuen sich über andere Kinder zum Spielen und Toben und die Trolljente über eine schöne warme Dusche und genug Wasser, um Nudelsoße und Müslireste mal nicht mit Flusssand aus den Schüsseln waschen zu müssen ...

Frisch ausgeruht geht es am Montag wieder zurück, diesmal mit der Strömung. Ganz schön stolz bin ich auf mein großes Trollkind. Bestanden ihre Paddelerfahrungen bisher doch nur aus ein paar Paddelschlägen vor mir im Boot im letzten Sommer, während ich hinten am Steuer saß und kräftig mitpaddeln konnte. Aber mit Gepäck passen wir einfach nicht mehr zu dritt ins Boot. Sehr gekonnt hat sie das gemacht ... und die Kondition kommt auch noch.


Am späten Nachmittag erreichen wir wieder Loitz und sind sehr froh, dass sich diese Regenwolke doch wieder verzogen hat. So beschließen wir, die Strecke bis Sophienhof doch noch am Montag zu paddeln.

Die Trollkinder wurden mit einem großen Eisbecher motiviert, für die Trolljente gab es nach 3 Tagen Kräutertee einen schönen Cappuccino. Ein klein wenig verlassen sehen unsere kleinen Boote schon im großen Hafenbecken aus.



Weiter gings und Klärchen zeigte sich noch einmal strahlend am Himmel.
Um Familie Schwan machten wir lieber einen großen Bogen, als die kleinen Schwäne ihre Schwimm- übungen machten.
Herrlich, dieses Gefühl der Weite ... und spät genug, um den Fluss scheinbar für uns allein genießen zu können...
 ... und die Beine mal hochzulegen.

Und so kamen wir am Abend wieder in Sophienhof an mit dem guten Gefühl, ein paar Tage ganz weit weg vom Alltag gewesen zu sein.


Tja, der Dienstag verlief dann etwas ungeplant ... die Boote waren so schön getrocknet über Nacht ... aber ein saftiger Regenguss beim Abbau machte uns den Abschied leicht ... und ließ mich dann alles zu Hause noch mal im Vorgarten aufbauen ...

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