Montag, 31. Oktober 2011

Vögel des Glücks

Es gibt Augenblicke, die muss die Trolljente einfach einfangen, auch wenn die Zeit knapp ist.

So ein Augenblick war am Donnerstag, als sie, das Auto voller Kinder, auf dem kürzesten Weg nach Stralsund war... vorbei am abgeernteten Maisfeld. Und da standen sie ... nicht mitten auf dem Feld, sondern fast neben der Straße ... nah genug, um sie aus dem Auto heraus zu fotografieren, denn Aussteigen hätte ihre Flucht bedeutet.




Samstag, 29. Oktober 2011

Fast wie im Film

Bis zur letzten Minute habe ich heute an der Nähmaschine gesessen, um ein graues Shirt fertig zu kriegen, dass ich zum neu genähten weinroten Rock anziehen wollte ... dem Anlass entsprechend schick, sportlich, aber nicht aufgedonnert. Mit der Zeit gekämpft habe ich und auch geschwitzt dabei ... ja die Trolljente kann auch an der Nähmaschine schwitzen. Und dann war es fertig, ab in die Klamotten ...

Strumpfhose 1 in schwarz entpuppte sich als unbequem. Nr. 2 in grau farblich passend zu Shirt war dann doch etwas zu hell ... Nr. 3 in anthrazit passte endlich richtig dazu. Ich weiß nicht mehr, was mich am Ende noch einmal mit Jacke und Schal ins Schlafzimmer vor den großen Spiegel getrieben hat, das Gesamtbild entsprach dann plötzlich nicht mehr richtig meinen Vorstellungen.

Also Jacke aus, Rock aus, das schwarze Kleid geholt, das eigentlich an einer Stelle derzeit etwas zu wenig elastisch ist, aber dessen Duplikat noch unter der Nadel liegt, darüber dann das bequeme graue Ringelkleid, in dem ich mich richtig wohl fühle. Dazu gehört normalerweise eine geringelte Wollstrumpfhose. Als ich die an den Beinen hatte, kam sie mir bei über 10 °C Herbstwetter doch zu warm vor. Strumpfhose Nr. 5 war dann dran ... und ziemlich in Eile stieg ich in mein Auto.


Am Zielort angekommen sah der Saum vom schwarzen Kleid doch etwas seltsam aus ... ein ziemlich überstürzter Gang zur Toilette fiel zwar auf, brachte mir aber die Gelegenheit, mein Kleid noch mal zu wenden ...

Und wen wundert es jetzt, dass mich bei meiner Heimkehr schon vom Parkplatz aus das Schlafzimmerlicht aus der verwaisten Wohnung anleuchtete...

Ein Tagebuch ...

... ist das ja hier eigentlich auch. Nicht wie das Buch von früher, dass ich gut versteckt habe, und längst nicht so intensiv, denn viele Gedanken schreibe ich hier nicht so rein, wie ich es einem Buch, dass ich gut im damaligen Jugendzimmer verstecken konnte, verraten würde. Der Blog hier ist öffentlich ... und irgendwie doch ganz anders.

Damals kritzelte ich oft meine Wut rein, vor allem in der Pubertät. Und immer wenn ich mich wütend über die ach so unmöglichen Erwachsenen ... oft noch mit hochrotem tränennassem Gesicht ... auf mein Bett fallen ließ und das Tagebuch hervorkramte, fiel mir auf, dass ich schon so viele Tage nicht mehr berichtet hatte. Da ich aber scheinbar schon immer eine Neigung zum Perfektionismus hatte, fühlte ich mich genötigt, auch zu den vergangenen Tagen etwas zu schreiben ... und wenn ich dann endlich beim aktuellen tränen- und wutauslösenden Ereignis angekommen war, war die Wut nur noch halb so schlimm, verflogen, verraucht oder von der Musik überdeckt, die inzwischen laut aus meinem Kassettenrekorder kam.

Und jetzt heißt das Tagebuch Blog. Jeder, der es in den Weiten des www findet, kann es lesen. Vieles, was mich so bewegt, füllt hier die Seiten. Alltägliches, mehr oder weniger belangloses, aber auch einiges, was sehr intensive Emotionen ausgelöst hat ... nur mit dem Unterschied, dass nicht mehr der Drang zur Vollständigkeit meine Emotionen beruhigt, sondern das Formulieren meiner Gedanken hier ... es mich allein dadurch schon dazu bringt, sie zu sortieren und zu verarbeiten ... so zu formulieren, dass niemand bloßgestellt wird, die Privatsphäre doch gewahrt bleibt.

Die chronologische Reihenfolge ... auf die kann ich heute eher pfeifen. Und so werde ich irgendwann, wenn mir gedanklich danach ist, ein paar Urlaubsbilder vom Sommerurlaub zeigen. Auch die Erlebnisse meiner Herbstferien oder die am letzten Sonntag gemachten Herbstbilder folgen demnächst.

Freitag, 14. Oktober 2011

Es hat gefrostet...

... letzte Nacht auf der Insel hier.

Wie immer in Eile sprang die Trolljente in ihr Auto und genauso schnell wieder raus, in der Hand den zum Glück auch im Sommer immer griffbereiten Eiskratzer, um pünktlich alle Trollkinder in die Schule zu bringen.
 
Aber danach ... da mussten einfach ein paar Minuten Zeit sein, um diesen Kontrast zu genießen, die Wiese weiß überzogen, es war kalt ... aber das Morgenlicht leuchtete so warm, auch wenn die Sonne wirklich noch nicht viel Kraft hatte.
 

Und wie ein Sack ausgeschütteter Taler glänzte das Gefieder der Möwen, nur viel schöner.
 
  
Es ist Herbst geworden .. eindeutig.
   

Sonntag, 2. Oktober 2011

Erntedankfest ...

... habe ich bisher nicht gefeiert, der Gott, dem hier oft gedankt wird, der ist nicht mein Gott und die vielen Feste rundherum sind mir in der Regel zu kommerziell.

Aber nachdem ich heute wieder in der Sonne im Garten saß, um Holunderbeeren von den Dolden zu streifen, neben mit ein Glas Latte Macciato, vor mir der große Birnbaum meiner Nachbarn mit seinem dauernden Rauschen der Blätter im Wind, der unten bei mir gar nicht zu spüren war, links vom Bodden her hörte ich wieder die Kraniche ... da war mir doch danach, noch mal Kräuter zu ernten und voller Dankbarkeit für Mutter Natur kam ich in die Wohnung zurück.

Dort lagen die gestern vom Feld mitgenommenen Maiskolben noch gut verpackt und es machte einfach Spaß, einen schönen Erntestern zu legen, bei seinem Anblick einen Moment innezuhalten und sich zu freuen über die Früchte des Gartens und der Wälder und Felder rungsherum ... und dankbar dafür zu sein ...




Pfefferminze und Apfelminze werden in den nächsten Tagen an meiner Küchenlampe hängen, bis sie für den Winter getrocknet sind, Salbei und Spitzwegereich dürfen noch heute als Tee meinem Hals helfen, schnell wieder gesund zu werden, Oregano wird meine Gemüsepfanne heute würzen und der Rosmarin meinem Badewasser das Aroma geben. Die Holunderbeeren sind nur ein Teil meiner heutigen Ausbeute und ich werde sie zusammen mit Wodka und winterlichen Gewürzen aufsetzen. Ein Rezept dazu habe ich nicht. Wenn es ein leckerer Likör geworden ist, werde ich es Euch berichten. Und der Mais ... der darf in nächster Zeit meine Wohnung schmücken und vom immer noch vorherrschenden Umräumchaos ablenken.

Und weil es wieder so schön war, für Euch noch ein paar Frühherbstspätnachmittagsfotos



Gefangen im eigenen Körper ...

... fühlte ich mich heute ... oder besser gesagt schon seit Donnerstag. Statt am Donnerstag wie üblich mit dem Rad ins Büro zu fahren hielt mich ein dicker Hals und das ganze Drumherum im Bett gefangen. Nicht viel besser am Freitag, mal abgesehen von den Aktivitäten, die so sein müssen, eine Trollmama muss ja schließlich auch funktionieren, wenn sie krank ist. Okay, ein paar Fotos sind entstanden ... das zählt zu den Genesungsaktivitäten.

Und nun ist das lange Wochenende ran, ein Wochenende, auf das sich die Trolljente schon lange gefreut hat, ein Wochenende ohne Kinder, an dem sie nicht nur weiter umräumen wollte, sondern endlich mal wieder eine schöne lange Radtour machen, ihrem Körper zeigen wollte, dass man auch im Herbst Kalorien verbrennen kann und nicht Reserven für einen Winterschlaf anlegen muss. An dem sie mal wieder ganz lange schwimmen wollte und anschließend schwitzen. Und an dem es mal wieder in der Nähe Livemusik gibt ... aber die Trolljente kommt ja schon ins Schwitzen, wenn sie auch nur nen Einkaufskorb die Treppe hochtragen muss ... pladdernass und völlig fertig kommt sie oben an.

Aber sie ist nun mal ein aktiver Mensch, hält es nicht wirklich tagsüber im Bett aus, egal was für tolle DVD's rumliegen. Und ganz und gar nicht, wenn draußen noch mal Sommer zu sein scheint, Klärchen zeigt, was sie für Kraft hat.

Also wird fleißig Ingwertee gekocht und vitaminreiche Kost gegessen ... und dabei fiel ihr doch der Sanddorn ein, der hier in der Nähe wächst. Okay, normalerweise geht's mit dem Fahrrad hin, heute reichten die Kräfte nur, das Auto halbwegs schadensfrei über die arg zerfahrenen Feldwege zu lenken. Statt wie üblich mit einer Wäschewanne habe ich mich heute mit einem Eimer begnügt und den voller Zweige geschnitten, nur ganz grob, denn den Feinputz kann ich viel bequemer im Garten machen, in der Sonne im Campingstuhl. Das ist genau das richtige für mich gerade, hab ich doch was sinnvolles zu tun und etwas meditatives hat es auch ...





Nebenbei stand ich am Strauch und hab schon die ersten Zweige abgeknabbert wie andere Menschen Hühnerknochen ... es genossen, wenn ich Beere um Beere zwischen Zunge und Gaumen zerdrückt habe, mir der saure Saft in den Rachen lief, der Saft der Zitrone des Nordens.


Und anschließend habe ich im Garten in der Sonne gesessen, die Zweige befreit von den Stacheln, die nur pieksen, von den Blättern, in denen sich Schnecken und Ohrenkneifer so gern verstecken und von den leeren Ästchen, die nur unnötig Platz wegnehmen. Nebenbei durfte ich die Kraniche beobachten, die über unser Haus zu ihrem Nachtquartier fliegen ... alles schön entspannt.

Jetzt können die gereinigten mehrmals gewaschenen Zweige gefrostet werden, tief gefroren lassen sich die Beeren dann von den Zweigen brechen und weiter verarbeiten, zu Saft oder zu leckerem Gelee ...


Also war es am Ende doch ein schöner und erfolgreicher Tag ... und die Vitamine wirken schon ...