Samstag, 19. März 2011

Die 44 ...

... sieht irgendwie gut aus. Wenn ich mir die Zahl so ansehe ... ein klein wenig eckig ... aber gefühlt doch ziemlich rund :-)

Ziemlich ungeplant bin ich in diesen Tag gerutscht, einfach abwartend, was er so bringen mag, nach einer sehr ereignisreichen Woche ... vollgepackt mit angstvollen Erlebnissen ... aber auch für mich persönlich sehr emotionalen Ereignissen ... eine Woche, die noch länger in meinem Kopf kreisen wird, bevor ich weiß, was hängen bleiben wird, welche Schlussfolgerungen ich aus dieser Woche ziehe...
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Gebracht hat mir dieser Tag bisher ein sehr liebevolles Päckchen meiner Eltern mit einer Karte von meiner Mama, die mir kleine Tränen der Rührung in die Augenwinkel getrieben hat, so voller Liebe war sie ... und noch wichtiger ... voller Akzeptanz für all die Eigenschaften und Dinge, in denen ich so ganz anders bin als meine Eltern, ziemlich anders denke und handle ... und schon allein diese Karte war es wert, das Päckchen gleich nach 0.00 Uhr auszupacken ...

Aufgewacht bin ich dann vom Klingeln meines Handys und noch völlig in meinen letzten Traum versunken (hm, hab ich eigentlich was geträumt und was? Es muss wohl unwichtig gewesen sein) vernahm ich eine nette Stimme, die um Einlass bat. Mit Blumen und frischen Brötchen und einem sehr aufmerksamen Geschenk stand ein sehr guter Freund vor der Tür ... völlig unerwartet, denn ich wusste ja, was er für heute alles geplant hat ... lieber Freund, ich danke Dir sehr und wünsch Dir heute von ganzem Herzen viel Glück und ein wunderschönes Wochenende.

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War es nun diese anstrengende Woche, das vorzeitige Wecken, die Vorfreude auf einen schönen Nachmittag und Abend mit einem spannenden Menschen oder bringt die 44 doch so leichte Gedankenschwächen ... so eben finde ich in der Küche ein Schälchen mit eingeweichten Dinkelkörnern ... eingeweicht für das Brot, dass jetzt aber im Ofen schon anfängt zu duften ... und das ich heute nur gebacken habe, weil ich gestern ... die Frühstückbrötchen von heute nicht ahnend ... diese Dinkelkörner rechtzeitig genau dafür eingeweicht habe. Schmecken die auch am Geburtstagkuchen? Ich glaube, meine beiden Trollkinder freuen sich am Montag doch lieber auf die Schokoladenstücken im Kuchen ...

Dienstag, 15. März 2011

Sprachlos...

... bin ich, wenn ich so meine Blogrunde mache und überall die Gedanken in Japan sind. Ein ganz seltsames Gefühl ist tief in mir drin. Ich seh die Bilder in der Zeitung, versuche zu lesen und zu sortieren, rede mit den Kindern darüber und weiß, dass wir ab dem nächsten Montag auch dem Aufruf von ausgestrahlt folgen und uns in Stralsund zur Mahnwache anschließen werden. Aber da ist eine Ohnmacht, die mich lähmt. Oder ist es der Selbstschutz, verbunden mit dem Infekt, der noch in mir schlummert, der mich im Alltag momentan nur noch funktionieren lässt und mich immer wieder ablenkt von den schrecklichen Nachrichten...

Japan ist so nah und doch so weit weg ... aber wir hängen alle irgendwie zusammen. Ich möchte so viel Zeit haben, mich viel mehr zu belesen, mich zu vielen Fragen selber schlau zumachen, sei es zum Ökostrom, zur Frage, welche Folgen E10 wirklich haben kann (nicht nur für die Motoren) und wie die Energiebilanz meiner Winteräpfel wirklich ist, was schadet der Umwelt mehr, der Transport aus Neuseeland oder die auch energieaufwändige Lagerhaltung der europäischen Äpfel von der Erntezeit bis jetzt ... Fragen über Fragen ...

Blut

                
Der blutige Milchzahn heute zum Mittagessen stolz auf einer Kinderhand präsentiert ist doch weitaus besser als am gestrigen Morgen der Mäusedarm vor der Wohnungstür ... auch wenn ich nichts dagegen habe, mein Gemüse jetzt wieder selber essen zu dürfen ...
 
 

Montag, 14. März 2011

Pubertät ist ...


... wenn sich kleine Zicken
über große Zicken beschweren, 
dass diese so rumzicken...




 

Kranksein ...

... ist echt nervig. Aber nicht das Halsweh oder die tropfende Nase, sondern dieses Gefühl, zu wenig Energie zu haben, so träge zu sein. Noch schlimmer finde ich es aber, wenn die grauen Zellen im Schädel zu einer zähflüssigen Masse geworden zu sein scheinen...

Man sitzt vor dem Computer, die Finger sind flink, aber die rechte Hand ist immer schneller als die linke ... man braucht mehr Zeit zum Korrigieren als zum Schreiben selber.

Oder wenn man etwas in der Tasche sucht, was man am Freitag vom Büro noch mit nach Hause nehmen wollte, man es in dieser Tasche zu Hause aber nicht findet. Auch an anderen Orten zu Hause ist es nicht, also nicht ausgepackt und liegengelassen, statt ordentlich in seinen Platz zu räumen ... Hm, es könnte ja doch im Büro vergessen worden sein ... vorübergehende Entspannung ist angesagt ... bis man im Büro auch vergeblich sucht ...

Nun ist dieses etwas nicht etwa ein Stift oder die Stullendose oder etwas anderes leicht ersetzbares, sondern die externe Festplatte mit ganz ganz vielen Fotos der letzten Wochen, die noch nicht auf dem Computer gesichert sind. Und mit der Datensicherung vom privaten Computer, die nun wahrlich niemand anderen etwas angeht...

Nächster Versuch wieder zu Hause. Da steht eine Altpapierkiste unter dem Schreibtisch, die gestern erst geleert wurde. Kann es da reingefallen sein? Ich wette, meine Nachbarn haben sich kostlich amüsiert, als ich die Tonne umsortiert habe. Naja, so hab ich wenigstens 15 Minuten an der frischen Luft verbracht...

Noch ein Versuch ... inzwischen deshalb wieder zurück im Büro, denn da blieb heute die Notebooktasche ... und siehe da, ganz sicher in der gut gepolsterten Innentasche ... die mit dem Reißverschluss, aus der nichts rausfallen kann... da lag meine Festplatte...

Und jetzt kann ich endlich beruhigt meinen Schnell-gesund-werde-Mittagsschlaf nachholen...

Auch solche Tage...

... sind irgendwann mal vorbei und die Trolljente kann doch zufrieden in ihr Bett gehen.

Da war der gute Freund, der zur richtigen Zeit anrief, sich geduldig anhörte, dass die Trolljente das Loch durch die Wand mit ihrem Werkzeug und aus eigener Kraft nicht hinbekommt, sich seinen Werkzeugkasten schnappte und kurze Zeit später vor der Tür stand ... als Dank bekam er Kaffee und Kuchen ... genug Anreiz, den Küchentisch von alten Zeitungen, Zetteln und sonstigem zu befreien, was da nicht hingehört...

Da war ein anderer lieber Mensch, der mir den richtigen Tip gab, was meinem Körper gegen die Viren noch helfen könnte.

Und da kam dann irgendwann auch der Ehrgeiz wieder, die gestern vorgekramten Sachen weiter zu nähen. Weil heute sowieso alles etwas langsamer von der Hand ging, waren diese Friemeleien, die noch anstanden, genau das richtige für mich.

So ganz nebenbei entdeckte die Trolljente dann auf dem Nähtisch lauter Reste ... die abgeschnittenen Streifen der Overlock, ein paar Spitzenreste ... und so war sie geboren, die Idee, aus einem langweiligen schwarzen Shirt doch noch ein Einzelstück zu machen. Fertig ist es noch nicht ganz, aber jetzt bin ich zufrieden mit dem Tag.

Ups, es ist ja inzwischen doch schon Montag geworden ... ich bin dann mal schlafen ...

Sonntag, 13. März 2011

Es gibt Tage...

... da wache ich auf, freue mich, dass der Tag noch jung ist, mir fallen 1.000 Dinge ein, die ich erledigen wollte, aber ich finde keinen Anfang. Und was ich anfange, scheitert an fehlenden Ideen, am mangelnden Werkzeug oder auch einfach nur an der nötigen Energie.

Nein, das wird jetzt kein Jammerpost, aber es muss einfach auch mal raus ...

Die letzten zwei Wochen waren anstrengend, auf meinen Schreibtisch flatterten die Krankenscheine der Kollegen, an irgendeinem davon hing wohl noch ein kleiner Virus und mein Körper hat "hier" gerufen, weil er ne kleine Pause braucht. Und dann schleiche ich durch die Wohnung, bin nicht müde genug, um mich wieder in mein Bett zu legen, fange irgendwo an, etwas wegzuräumen, aber nur ein wenig, lenke mich ab mit einer Tasse Tee, fülle die Waschmaschine, räume wieder ein wenig, rufe einen guten Freund an, sitze hier und lese Eure Blogs, aber zum Kommentieren ist der Kopf zu leer. Aber ich bin auch nicht zufrieden mit dem Tag, weil ich nicht wirklich was schaffe, überall die unerledigten Dinge auf mich warten, und unzufrieden finde ich nicht die nötige Ruhe, die ich unbedingt bräuchte.

Der Frühlingsstrauß aus meinem Garten, den ich beim Wegbringen meiner vertrocknete Äste gepflückt habe, fällt auf meinem zugestellten Küchentisch gar nicht auf ... aber ich werd mir jetzt einen Schubs geben und ihm einen schönen Platz schaffen ...

Mittwoch, 9. März 2011

Sonntag weiß-blau-bunt ... ein Nachtrag

Nach dem Stress der Woche und der vielen Lernerei war mir der Haushalt und alles andere am Sonntag völlig egal, die Sonne strahlte auf der Insel und ich musste einfach raus...



Wie oft bin ich diese Straße schon langgefahren, aber sie ist eine Einbahnstraße ... sehr ärgerlich, denn dieser Blick bietet sich nur im Rückspiegel...


Und wenn man einmal in Sassnitz ist, muss man einfach in den Hafen fahren und ein Fischbrötchen essen. Normalerweise bin ich dann auch recht schnell wieder weg, denn sonntags sind mir schon fast zu viele Menschen auf der Mole unterwegs, bei diesem strahlenden Sonnenschein sowieso. Aber...


... vor nicht allzu langer Zeit hatten wir eine stürmische Nacht und klirrenden Frost, die die Mole und den vorgelagerten Steinwall gemeinsam in ein wahres Kunstwerk verwandelt haben... Während die Spaziergänger auf der Mole flanierten, zog es mich hinter der Mole lang. Seht selbst ...






















Und nachdem ich genug Eis gesehen hatte, war mir noch nach einer kleinen Tour durch die Buchenwälder der Stubnitz. Irgendwo an meiner gewohnten Strecke stand dann ein Wegweiser zu einem Ort, von dem ich noch nie etwas gehört hatte ... und meine Neugier siegte.

Die Straße sah dann noch kurzer Zeit so aus ...


... und führte mich unter anderem an einem "Waldsee" vorbei, der nur jetzt ein See ist und zeigte mir wunderschöne Streiflichter an den kahlen Bäumen...


... und nach noch so einigen Fotopausen entlang von Feldwegen kam ich dann in Bisdamitz auf dem Biohof an, wo mich ein leckerer Cappuccino und ein Stückchen Käsekuchen erwarteten. Nicht mehr lange, und ich werde diese Tour mit dem Fahrrad wiederholen, dann wird sie noch viel schöner. 

So schön kann ein sonniger Sonntag sein...

Montag, 7. März 2011

Petri Heil oder am Samstag war sie, die Fischereischeinprüfung ...

Da stand so kurz vor den Ferien ein kleiner unscheinbarer Artikel in unserer Zeitung, 3 Tage Angelkurs an einem Wochenende, an dem es gut gepasst hat. Dazu fiel mir dann mein kleiner Troll ein, der schon im dritten Urlaub nicht mal eine kleine Plötze aus unserem schwedischen See gezogen hat ... ganz traurig war er am Ende des Urlaubs. Und es fällt der Trolljente schwer, in solch traurige Augen zu sehen ...

Okay, in Schweden braucht man diese Prüfung nicht ... aber meine Selbstdisziplin ist auch nicht so groß, mir das nötige Wissen allein zu erlesen ...und so löhnte ich die Kursgebühr und verbrachte ein nahezu komplettes Wochenende auf der Schulbank.

Eine Woche später dann die Prüfung ... aber die Woche dazwischen vollgepackt mit Terminen ... und die Trolljente ... die drückt sich sowieso gern vor unangenehmen Dingen ... bis zur letzten Minute. Warum sollte die Nacht vor der Prüfung auch schlafreicher sein als die Nächte davor, 4 bis 5 Stunden müssen genügen.

Aber es gibt so Dinge, da blockt man, da geht nichts mehr. Warum bitte soll ich Schonzeiten und Mindestgrößen der Fische auswendig lernen, wenn das doch auf dem Schein steht, den ich beim Angeln immer dabei haben muss ... nein ... das ging einfach nicht rein in den Schädel ... also Augen zu und durch und Hoffen und Bangen, dass es genug andere Fragen gibt, um die nötige Punktzahl zu erreichen. Und bei einer von drei Möglichkeiten zum Ankreuzen liegt die Wahrscheinlichkeit, richtig zu raten, ja doch noch bei 33,33 %.

Also los, mit Streichhölzern zwischen den Augenlidern Kreuzchen gemacht ... und dann eine Stunde bangen...auf das Ergebnis warten...

So richtig sicher war ich ja ehrlich gesagt nicht ... aber ich bin Optimist ... und hab diese Stunde genutzt, mir eine große handgeschmiedete Bratpfanne zu kaufen. So eine schwere, die man beruhigt auf's offene Feuer stellen kann, am liebsten natürlich mit einem frischen Hecht drin ...

Spannung anschließend dann, wer denn nun bestanden hat. Ein Name nach dem anderen wird aufgerufen ... und ich war dabei, ich hab es geschafft. Zwar mit ein bisschen mehr Glück, aber zu Hause auf dem Küchentisch liegt sie, die wichtige Urkunde. Jubel hüpf hurra ...

Es wird noch viel Überwindung kosten, wirklich Angeln zu gehen, mag ich doch Fische entweder im Wasser oder dann erst wieder pfannenfertig ... dazwischen sind aber solche unangenehmen Dinge wie tierschutzgerechtes Schlachten und Ausnehmen ... aber frau wächst mit den Herausforderungen.

Mitte April kommt der Hering ... und ich werde dem kleinen Troll dieses Erfolgserlebnis gönnen...

Winterferien

Ach ja, nun sind sie schon seit 2 Wochen vorbei, aber ich hatte einen Bericht versprochen. Unsere Ferien waren schön und ereignisreich, aber auch wieder sehr gedankenschwer ... so dass ich doch ein wenig mehr Zeit brauchte, sie nachwirken zu lassen. Die Ferien standen unter dem Motto "Zeit und Alter" ... nicht geplant, aber es hat sich so ergeben.

Die beiden Trollkinder durften eine Woche bei Omi und Opi verbringen, während die Trolljente fleißig arbeiten musste. Ich kam eine Woche später nach, wir hatten einen Tag alle zusammen und dann sind wir wieder in Richtung Norden aufgebrochen, hatten jedoch noch 3 Tage Urlaub unterwegs. Und da es im Februar doch zu kalt zum Zelten ist, hat die Trolljente das erste Mal in ihrem Leben eine Ferienwohnung gebucht. In der Umgebung von Potsdam sollte es sein, so dass wir bei schönem Wetter um die Seen toben konnten, bei schlechtem aber die Stadtnähe von Potsdam hatten. Gelandet sind wir hier in der Kräuterscheune. Das war richtig gut, eine schöne Wohnung, nette Vermieter, Tiere zum Streicheln für die Kinder und viel Ruhe zum Auspendeln. Leider ist im Februar noch keine Kräuterzeit ... aber es lohnt sich bestimmt, im späten Frühjahr mal wiederzukommen.

Vor vielen vielen Jahren hab ich mal 2 Jahre in dieser Gegend gearbeitet und gewohnt ... ja als Berufsanfänger kurz nach der Wende, mit einem frischen Diplom in sozialistischer Planwirtschaft in der Tasche und neu in dieser Gegend war die Reihenfolge wirklich noch so, da stand die Arbeit an erster Stelle ...

So waren unsere Ausflüge sehr mit Erinnerungen verbunden, ich hab viele Orte wiedererkannt, manche Veränderung hat mich positiv überrascht, andere eher enttäuscht. Dem Potsdamer Umfeld ist die Nähe zur (Landes-) Hauptstadt deutlich anzusehen. Wo früher noch Obstplantagen waren, stehen jetzt lauter kleine und größere Wohnhäuser, gepflegte kleine Gärtchen drumrum. Vieles hat sich geschmückt und rausgeputzt und weit mehr bunte Schaufenster sind rechts und links der Straßen zu sehen. Aber beim näheren Betrachten fällt dann doch auf, dass es sich größtenteils um die Filialen diverser Billigläden Läden im Niedrigpreissegment handelt, die, in denen man heute scheinbar preiswert kauft, aber nach kurzer Zeit dann noch einmal... Ja wer in der großen Stadt sein Geld verdient, der kauft eben auch gleich in der großen Stadt ein und genießt das Land am Wochenende und die Ruhe zum Schlafen...

Aber ich bin nicht wirklich traurig, denn ich denke gern an diese Zeit zurück, aber auch gelassen. Es war ein schöner Abschnitt meines Lebens, aber er ist abgeschlossen, schon länger, jetzt wohnen andere Menschen in meiner Wohnung, sitzt ein anderer an meinem Schreibtisch ...

Enttäuscht war ich ein wenig, wie oft wir vor geschlossenen Türen standen. Das Ziegeleimuseum in Glindow, dem die hiesige Zeitung 2 Wochen vor unserem Urlaub noch eine ganze Seite gewidmet hatte, hat trotz Ferien im Nachbarbundesland komplett geschlossen. Das Sommerhaus von Albert Einstein auch ... okay, das ist nur ganz klein ... ich kann es verstehen. Weniger verständlich ist für mich die lange Winterpause im Filmpark Babelsberg.

Dafür war eine Sandmännchenausstellung im Filmmuseum Potsdam, die Kinder waren begeistert und wir hatten eine Kinovorstellung nur für uns allein.


Wir waren in Petzow am See, auch hier haben Hochwasser und Frost bizarre Gebilde hinterlassen, nicht nur an unserer Küste.




Und an dieser Badestelle bin ich früher so manches Mal auf dem Heimweg schnell in den See  gesprungen ... ob das jetzt ein Wasserwandererrastplatz ist?


Die Trollkinder haben in Caputh die kleine Fähre bestaunt ... ist sie doch ein Winzling im Vergleich zur Schwedenfähre. Für mich dagegen ist sie jetzt modern geworden, damals gab es keine wirkliche Rampe, sondern nur ein Blech, das sich beim Anlagen mit kratzendem Geräusch über die schrägen Betonplatten schob. Gesichert wurde an beiden Seite durch eine rostige Kette, bremsen musste man auf jeden Fall vorher  ...

Vor allem war die Überfahrt jeden Morgen mit einem Bangen verbunden. Kam ich mit meinem Fahrrad mit der ersten Fähre morgens im Dunklen rüber und pünktlich im Nachbarort an, nahm mich ein lieber Kollege samt Fahrrad mit dem Transporter mit ... kam ich zu spät, durfte ich noch viele Kilometer die B1 langradeln und kam viel zu spät, denn warten konnte er nicht ... Fiel die Fähre morgens aus (und das war öfter mal der Fall), gab es als  Alternative nur den Fußweg auf der Eisenbahnbrücke, aber dazu schleppte ich mein Rad viele Stufen hoch und auf der anderen Seite wieder runter ... und das alles unter Zeitdruck...


Das sind Geschichten, die die Trollkinder zwar mit Staunem hören, aber doch nicht wirklich nachvollziehen können ... Mama hat doch schließlich ein Auto ... jetzt ja ...

Und während die Trolljente noch so manche Erinnerung an sich verbeiziehen lässt, beobachten die Trollkinder das Entenfüttern und genießen die Zeit...

 
Und da sind wir wir wieder bei "Zeit und Alter" ... so ohne Nähmaschine hatte die Trolljente abends endlich mal mehr Zeit für Filme. Unter anderem wartete da "Wolke    9" auf mich. Ein Film, den ich unbedingt sehen wollte, aber nicht im Kino. Ich wollte allein sein dazu, ihn auf mich wirken lassen. Behandelt dieser Film ja doch ein Thema, das nach wie vor kaum angesprochen wird, eine Generation, in der Ehen in der Regel wirklich noch bis zum Lebensende geschlossen wurden und in der man über S*x immer noch nur hinter vorgehaltener Hand spricht. Es ist ungefähr die Generation meiner Eltern ...

So ganz zufällig passte auch ein Besuch bei lieben Bekannten aus dem letzten Sommerurlaub zum Thema "Zeit und Alter". Bei einer ganz tollen Patchworkfamilie, mit der wir manche Paddeltour gemacht und manchen Abend am Lagerfeuer verquasselt haben. Er ... vielleicht etwas jünger als ich, sie (war damals nicht mit im Urlaub) ... doch deutlich jünger. Ein Haus, in dem das Leben zu spüren ist, und auch, dass es noch nicht fertig ist, sondern immer in Veränderung, eben lebendig. Wir trafen uns und ich fühlte mich bei ihnen einfach pudelwohl, fast ein bisschen wie zu Hause. Wir waren einfach da, obwohl inzwischen Monate fast ohne Kontakt vergangen waren. Aber auf der Rückfahrt fiel mir doch auf, dass ich deutlich älter bin als sie, dieser Unterschied in der Runde aber so gar nicht auffiel. Und dann dachte ich daran, wie anders es oft bei Gleichaltrigen zugeht, wie festgefahren so manches ist ... und dann kreisen die Gedanken ...


Ein ganz tolles Museum haben wir noch besichtigt, das möchte ich Euch nicht vorenthalten. Trotz Winterzeit war das Handwebereimuseum in Geltow geöffnet und die Trollkinder durften zuschauen, wie das Schiffchen von einer zur anderen Seite fliegt, aus Fäden ein Ganzes entsteht, und mit der Katze und Wollfäden spielen.


Für die Kinder ein krönender Abschluss war dann auf der Heimfahrt ein Besuch in blau-gelben-Möbelhaus. Während die Trolljente mal wieder diverse Kleinigkeiten einsammelte ... in der Hoffnung, damit mehr Ordnung in unsere kreative Bude zu kriegen ... tobten sich die Trollkinder im Kinderparadies aus, bis wir wieder vereint (und mit neuem Vorrat an Zimtschnecken) die letzten 100 km Heimfahrt hinter uns brachten ...